Eaton, Nissan und The Mobility House rüsten Amsterdam Arena mit Energiespeicher aus


Wie die Unternehmen gemeinsam mitteilten, wird der Energiespeicher „xStorage“ in das Parkhaus des Stadions integriert und besitzt eine Speicherkapazität von drei Megawatt, die bei Bedarf erweitert werden kann. Bereits Ende 2016 hatten die Unternehmen von dem Abschluss eines zehnjährigen Vertrags zur Erbringung von Back-up-Leistung für die Arena berichtet (EUWID 49/2016).


Bei Stromausfällen übernimmt der Energiespeicher die Notfallversorgung, heißt es weiter. Zudem gleicht er Schwankungen im Netz aus, die durch die Einbindung der mehr als 4.000 Photovoltaik Module, die derzeit auf dem Dach der Arena installiert sind, entstehen. Unterschiede zwischen benötigter und angebotener Menge an Energie können somit ausbalanciert werden. Ein weiterer Anwendungsfall ist das Spitzenlastmanagement, das nötig wird, wenn bei Fußballspielen und anderen Events der Energieverbrauch der Amsterdam Arena signifikant steigt. Das xStorage-System hilft beim Glätten dieser Lastspitzen, indem es die kurzfristig benötigte zusätzliche Energiemenge zur Verfügung stellt. So sinken die Energiekosten.


Auch Einbindung von Vehicle-to-Grid ist geplant


Die Notfallversorgung sei notwendig, um bei internationalen Fußballspielen die Sicherheit gewährleisten zu können. „Die alten Dieselgeneratoren sind damit überflüssig“, sagte Henk van Raan, Innovation Director der Amsterdam Arena. „Darüber hinaus tragen wir aber auch dazu bei, für mehr Balance im Stromnetz zu sorgen – das ist die Grundlage des Geschäftsmodells von Amsterdam Energy Arena. In Zukunft wollen wir im lokalen Smart Grid eine zentrale Rolle spielen, zum Beispiel indem wir andere Gebäude im Umkreis mit Energie versorgen. Das Speichersystem ist hierfür unverzichtbar.“


Auch Vehicle-to-Grid sollen in dem Konzept eine Rolle spielen. Die Unternehmen planen eigenen Angaben zufolge geparkte Elektrofahrzeuge an das System anzuschließen – deshalb haben wir den Speicher im Parkhaus platziert. „Die Akkus der geparkten Fahrzeuge bieten dann zusätzliche Speicherkapazität und können temporäre Produktionsüberschüsse flexibel aufnehmen“, sagte von Raan weiter.


Speicher kombiniert neue und gebrauchte Fahrzeugakkus


Das Energiespeichersystem xStorage von Nissan und Eaton kombiniert fabrikneue und gebrauchte Fahrzeugakkus aus dem Elektroauto Nissan Leaf. Die eingesetzte Speicherkapazität von drei Megawatt besteht aus einer Kombination von 63 sogenannten „Second-Life-Batterien“ und 85 neuen Nissan Leaf Battery Packs. Die erste Phase der Installation ist bereits im Gange, der Abschluss des Projekts ist für das erste Quartal 2018 geplant. Betreiber des Speichers ist eine Tochtergesellschaft der Amsterdam Arena, die Amsterdam Energy Arena. Das Unternehmen erzeugt, speichert, verteilt und vermarktet Energie.


„Schon alleine wegen der noch nie dagewesenen Dimension des Speichersystems, welches intelligent in die bestehende Elektroanlage integriert ist, ist dieses Projekt für Eaton von besonderer Bedeutung“ erklärt Kai Zimmermann, Segment Marketing Manager Commercial Building bei Eaton. „Hinzu kommt die Tatsache, dass wir diese innovative Lösung in die bestehende Infrastruktur integrieren mussten – das machte das Projekt zu einer unserer bisher komplexesten und interessantesten Herausforderungen“. So soll das Projekt weltweit eine Vorreiterrolle bei Energiemanagement-Lösungen einnehmen.


„Die Amsterdam Arena wird das erste Beispiel für einen Energiespeicher liefern, der mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllt“, betonte auch Marcus Fendt, Managing Director von The Mobility House und der Amsterdam Energy Arena. „The Mobility House hilft mit seiner Vermarktungstechnologie und seiner Marktexpertise, einen maximalen Mehrwert zu schaffen“.