Bayernwerk startet Feldtest mit Speichern im Verteilnetz


Nach Angaben des Unternehmens besteht das Ziel des Projekts „Distribat“ darin, die Auswirkungen einer wachsenden Zahl an Speichern auf das Stromnetz zu erfassen und auszuwerten. Der Feldtest mit besonders flexibel einsetzbaren Speichern im örtlichen Niederspannungsnetz läuft bis Mitte 2019.


In einem ausgewählten Niederspannungsnetz in der Gemeinde Langenisarhofen wurden insgesamt drei Speichereinheiten mit einer Kapazität von jeweils 22,5 Kilowattstunden installiert. Das entspricht umgerechnet der Speicherkraft von mehr als 30.000 mittelgroßen, handelsüblichen Akkus. Neben der Netzstabilität stehen in dem Projekt auch die Bedürfnisse der Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen nach einer Optimierung des Eigenbedarfs und mehr lokaler Unabhängigkeit im Fokus.


Das Bayernwerk erwartet durch den netzdienlichen Einsatz von Speichern langfristig steigende Chancen zur Anbindung dezentraler Erzeugungsanlagen sowie die Reduktion aufwändiger Netzausbaumaßnahmen. „Die Möglichkeiten werden wir im Testgebiet Seebach nun konkret in der Praxis zusammen mit unseren Kunden betrachten. Die Ergebnisse werden jedoch für das Netz der Zukunft im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet relevant sein“, sagte Bayernwerk-Chef Reimund Gotzel.


Die Bayernwerk Netz GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG, hat inzwischen rund 270.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen und etwa 5.000 dezentrale Speicher integriert. Um die Auswirkungen der steigenden dezentralen Einspeisung zu untersuchen, wurde bereits 2010 mit der Installation leistungsfähiger Messsysteme das SmartGrid-Projekt „Netz der Zukunft“ im Gebiet zwischen Seebach und Osterhofen ins Leben gerufen. Das gesamte Testgebiet umfasst eine Fläche von etwa elf mal 15 Kilometern und weist eine ausgesprochen hohe Photovoltaik-Dichte auf. Aus diesem Grund sei die Region prädestiniert für die Umsetzung des Distribat-Projektes.


Die lokale Analyse des Netzbetriebs beeinflusst seit Jahren die Netzplanung des Unternehmens. Im Zuge der Tests seien bislang zahlreiche technische Neuerungen in der Praxis erstmals getestet worden, teilte das Bayernwerk mit. Zuletzt sei der weltweit erste Regelbare Ortsnetztransformator der zweiten Generation vom Bayernwerk in Betrieb genommen worden.