Die Übernahmekosten beziffert Alelion auf 14 Mio. SEK (rund 1,35 Mio. €), was rund zehn Prozent des zuvor investierten Kapitals entspreche. Im Kaufpreis enthalten seien die Patentrechte, die eine Optimierung der Energiespeicherung zum Ziel hätten. Der bisherige Geschäftsführer von Caterva, Markus Brehler, scheidet im Zuge der Übernahme aus dem Unternehmen aus.
Alelion will Caterva-Plattform für Bestandskunden nutzen
Caterva hat eine Plattform entwickelt, mit der sich dezentrale Energiespeicher zu einem virtuellen Großspeicher zusammenschließen und steuern lassen. Sie ermöglicht auch die Vermarktung der Speicher am Primärregeleistungsmarkt. Caterva war das erste Unternehmen, das die dafür notwendige Präqualifizierung durch die Übertragungsnetzbetreiber erhalten hat. Alelion will die Plattform eigenen Angaben zufolge auch für seine Kunden mit industriellen Lithium-Ionen-Speichern übernehmen. Damit erweitert Alelion folglich sein Produktangebot für bestehende Kunden.
Lithium-Ionen-Fabrik geplant
Das schwedische Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für Gabelstapler und andere Fahrzeuge spezialisiert und will sein Geschäft weiter ausbauen. Im Januar hatte Alelion den Bau einer Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation in Göteborg angekündigt. Die Fabrik werde eine Kapazität von 500 MWh im Jahr haben und voraussichtlich schon 2018 fertiggestellt sein. Die Batterien sollen unter anderem in industriellen Fahrzeugen wie Lastkraftwagen zum Einsatz kommen, so das Unternehmen.
Elektrische Lkw sollen Stromnetz stabilisieren
Die elektrischen Lastkraftwagen könnten nach Vorstellung von Alelion zukünftig auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. „Wenn die Lastkraftwagen nicht in Gebrauch sind, können ihre Batterien verwendet werden, um Angebot und Nachfrage nach Energie im Netz auszugleichen“, sagte CEO Daniel Troedsson. Auf lange Sicht könnten so neue Geschäftsmöglichkeiten für Alelion und die Kunden des Unternehmens entstehen.
Caterva meldete im Dezember 2017 Insolvenz an
Caterva hatte im Dezember 2017 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Kurz darauf teilte das Unternehmen mit, sich bereits in Verhandlungen mit potenziellen Partnern zu befinden, die am schnell wachsenden Markt der Solarstromspeicher teilhaben wollen. Ob Alelion in dieses Geschäftsfeld einsteigen will, lässt das Unternehmen bisher jedoch unkommentiert. Eine Aussage von CEO Daniel Troedsson, dass Alelion durch die Übernahme seine Fähigkeit steigert, neue Segmente zu erschließen und neue Geschäftschancen zu realisieren, könnte jedoch in diese Richtung deuten.