Start-ups: Wie lässt sich das innovatorische Umfeld der Energiewende verbessern?


So lautet ein Fazit des Start Up Energy Transition Laboratory (SET Lab) der Deutschen Energie-Agentur (dena), an dem seit Jahresbeginn rund 50 junge Unternehmen teilgenommen haben. Die Lösungsvorschläge aus dem SET Lab wurden jetzt auf einer Dialogveranstaltung zum Projektabschluss in Berlin vorgestellt und diskutiert.


Konkret haben die Start-ups in dem von der dena moderierten Prozess die vier energiewirtschaftlichen Themenbereiche Daten, Netze und Assets, Markt und Handel sowie Wärmewende beleuchtet. Mit insgesamt 45 Empfehlungen zur Verbesserung des Innovationsumfelds der Energiewende wenden sich die Teilnehmer des SET Lab an politische Akteure, den Gesetzgeber und den Markt.


Einrichtung einer digitalen Anlaufstelle für regulatorische Einzelfragen


Ein themenübergreifender Vorschlag ist etwa die Einrichtung einer digitalen Anlaufstelle für Start-ups zu regulatorischen Einzelfragen, technischen Richtlinien und Fördermöglichkeiten. Weiter wird eine verpflichtende Einbindung von Start-ups in die Gremienarbeit gefordert – zum Beispiel in Normierungsausschüssen.


Neben allgemeinen Vorschlägen zur Verbesserung des Umfelds von Start-ups im Energiesystem werden in vier Diskussionspapieren und Factsheets auch detaillierte Anregungen gegeben, etwa für die Schaffung einer Bagatellgrenze für den Anschluss von dezentralen Photovoltaik-Kleinstanlagen.


Der Bedarf an Übersetzungsleistung zwischen Start-ups, Fachpolitikern und Behörden ist groß


Der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, Andreas Kuhlmann, zieht eine positive Bilanz: „Mit unserem Programm haben wir ein Jahr lang den Dialog zwischen Start-ups und Politik gefördert und dabei festgestellt, dass gerade im Energiebereich ein großer Bedarf an Übersetzungsleistung zwischen Start-ups, Fachpolitikern und Behörden besteht.“


Die dena habe den Teilnehmern nützliche Kontakte vermittelt, Start-ups zum komplexen regulatorischen Rahmen der Energiewirtschaft beraten und Regierungsvertretern Einblicke in neue Geschäftsmodelle gegeben. Den Austausch zwischen den Start-ups und den Experten des Bundeswirtschaftsministeriums hätten beiden Seiten als sehr bereichernd wahrgenommen. „Wir werden die Gedanken aus dem Dialog aufnehmen und mit einem konkreten Vorschlag auf die politischen Entscheidungsträger zugehen“, so Kuhlmann.


Start-ups mit due diligence Prüfung unterstützen


Die dena empfiehlt, den mit dem SET Lab begonnenen Austausch fortzuführen. Zum einen gelte es, die erarbeiteten Themenschwerpunkte und Lösungsansätze weiterzuverfolgen und ihre Umsetzung zu prüfen; zum anderen sollten Start-ups zukünftig mit einer sorgfältigen regulatorischen Prüfung („due diligence“) unterstützt werden, in der die Geschäftsmodelle im Hinblick auf die Skalierbarkeit im Markt und mit Bezug zu regulatorischen Rahmenbedingungen beleuchtet werden.


Ziel des SET Lab ist nach Angaben der dena, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, indem junge und innovative Unternehmen ein Forum erhalten, um Lösungsansätze und Sichtweisen für die Weiterentwicklung des Energiesystems zu präsentieren und mit Experten aus Politik und Wirtschaft zu diskutieren.