Mit einem deutlichen Ausbau der Solarenergie will die Grünen-Landtagfraktion den Klimaschutz in Baden-Württemberg vorantreiben. Die Fraktion beschloss am Mittwoch bei ihrer Klausur in Bad Boll (Landkreis Göppingen) einstimmig ein Papier, in dem eine Solaroffensive angekündigt wird. „Die Einlösung der Klimaschutzziele ist eine Mammutaufgabe. Wir müssen jetzt zügiger voranschreiten und unser Energiesystem umbauen“, sagte Fraktionschef Andreas Schwarz.
Bislang ist in Baden-Württemberg eine Photovoltaik-Leistung von 5,4 GW installiert. Solarenergie trägt damit etwa 7,5 Prozent zur Stromerzeugung in dem Bundesland bei. Schwarz sagte, auf den Dächern gebe es noch ein riesiges Potenzial für die Solarstromerzeugung. Die installierte Leistung könne auf 11 GW gesteigert werden. Das Land will als Vorbild vorangehen und Photovoltaik auch auf landeseigenen Gebäuden ausbauen und zudem Privatleute etwa mit gezielten Kampagnen stärker motivieren, auf Sonnenenergie zu setzen.
Grüne wollen sich auf Bundesebene für Abbau von Hemmnissen für Mieterstrom einsetzen
Auf Bundesebene wollen sich die Grünen dafür einsetzen, dass Hemmnisse bei der Umsetzung von sogenannten Mieterstrommodellen abgebaut werden. „Ziel muss dabei sein, mehr Flächen und Optionen für Photovoltaik nutzbar zu machen“, heißt es in dem Papier der Grünen-Landtagsfraktion.
Das „Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg“ war 2013 in Kraft getreten. Es sieht vor, den CO2-Ausstoß des Landes bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Der Beirat für nachhaltige Entwicklung hatte der grün-schwarzen Landesregierung im vergangenen Sommer empfohlen, den „Ambitionsgrad“ der eigenen Anstrengungen beim Klimaschutz zu erhöhen. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hatte zuvor eingeräumt, dass Baden-Württemberg – wie auch der Bund – die Klimaschutzziele im Jahr 2020 verfehlen wird. (dpa)