Die BioConstruct GmbH hat ihre erste Biogasanlage in Irland geplant, gebaut und in Betrieb genommen. Wie der Biogasanlagenbauer mitteilte, hat die Vier-Behälter-Anlage in Roscommon eine installierte elektrische Leistung von einem Megawatt (MWe).
Seit Ende vergangenen Jahres verarbeitet die Anlage unter anderem Abfälle aus der Region und abgepressten Klärschlamm zu Biogas, aus dem dann in zwei angeschlossenen Blockheizkraftwerken (BHKW) Strom und Wärme gewonnen werden. Darüber hinaus erzeugt die Anlage durch die eingebaute Hygienisierung und die Zentrifuge zur Trennung von festen und flüssigen Reststoffen einen speziellen Dünger, der wiederum den Landwirten in der Region zugutekommt.
Irland ist das elfte europäische Land, in dem mit Technologie aus dem niedersächsischen Melle erneuerbare Energie aus Biomasse gewonnen wird. Zusammen mit dem irischen Partner BioCore sind in diesem Jahr weitere Projekte in ähnlicher Größenordnung geplant. Hintergrund sei, dass Irland über keine bedeutsamen Energierohstoffvorkommen verfüge und folglich den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch erhöhen wolle. Mit Blick auf die traditionell starke Landwirtschaft könne Bioenergie dabei eine immer größere Rolle spielen. Im benachbarten Großbritannien hat das Unternehmen bereits 14 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 28 Megawatt realisiert.
„Der Biogasmarkt in Irland steht noch am Anfang, weist aber durchaus großes Potenzial für weitere technische Entwicklungen auf“, so Andreas Bröcker, verantwortlich für das UK-und Irland-Geschäft bei BioConstruct. Als wichtigen Faktor für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien nennt er dabei für Irland ebenso wie für Großbritannien die nationale Förderung. „Alle in das Projekt Roscommon involvierten Parteien warten auf die Novellierung des irischen Einspeisetarifs durch den Renewable Heat Incentive (RHI)“, berichtet Bröcker, von Unsicherheiten im Markt, die weitere Projekte teilweise verlangsamen.