6 Nominierte stehen fest: Noch nie so viele Bewerber für Stadtwerke-Award wie 2018


Vor der Preisverleihung im Rahmen des VKU-Stadtwerkekongresses am 18. und 19. September 2018 in Köln können auch die Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) über die diesjährigen Sieger mitentscheiden und ihre Stimme abgeben. Die ZfK-Umfrage ist bereits am 9. Juli gestartet und endet am 23. Juli. Die ZfK-Publikumsstimme geht mit einem Drittel in das Endergebnis ein. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf die Jury.


Die Auszeichnung wird von der Stadtwerkekooperation Trianel, der VKU-Akademie und der ZfK organisiert. Mit rund 30 Bewerbungen haben sich dem VKU zufolge so viele Unternehmen wie noch nie für den Stadtwerke Award beworben. Die Auszeichnung prämiert jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft, die die Unternehmen voranbringen und die Energiewelt von morgen gestalten.


Sehr heterogene Bewerbungen


„Die Bewerbungen sind sehr heterogen und reichen von kreativen Kundenlösungen über die Entwicklung von Software-Tools und innovativen Quartierlösungen, bis hin zu neuen Konzepten für die interne Unternehmensaufstellung und Elektromobilität“, so der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke-Kooperation Trianel, Sven Becker. Die Vielzahl der Bewerbungen und unterschiedlichen Konzepte legten dar, dass Stadtwerke die Anforderungen durch veränderte Kundenbedürfnisse, Digitalisierung und Sektorkopplung intelligent in ihren Leistungen der Daseinsvorsorge umsetzen.


Wie VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche betont, zeigen die 6 nominierten Unternehmen, dass Stadtwerke Innovationstreiber sind:


1. Energieversorgung Halle


Die EVH möchte mit dem Projekt „Energie Initiative“ Halle (Saale) einen Rahmen für eine zukunftsfähige Energieversorgung schaffen. Mit einem Bündnis aller großen Energieabnehmer in Halle stärkt die EVH die Fern-Wärmeinfrastruktur in Halle und baut diese zukunftsfähig aus. Das Zusammenwirken von Erzeuger und Verbraucher soll dabei über klare Nutzenargumente für alle neu definiert werden.


Es handelt sich um ein ganzheitliches Projekt von der Integration der erneuerbaren Energien bis zur Modernisierung der Wärmenetze. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung langfristig zu sichern und wirtschaftliche und gesellschaftliche Ziele der Energiewende mit dem Interesse des Verbrauchers zu verbinden.


2. Stadtwerke Trier


Auch die Stadtwerke Trier setzen mit ihrem Projekt „Energie und Technikpark - Gemeinsam Mehrwert entwickeln“ auf eine Quartierslösung und Sektorkopplung. Dazu wird ein integriertes und nachhaltiges Gewerbegebiet entwickelt, das die im kommunalen Klärwerk erzeugte Energie und die Energie von PV-Dachanlagen nutzt. Der Projektansatz eines gemeinsamen Betriebshofes von Stadt und Stadtwerken mit der Überschussenergienutzung eines benachbarten Standortes und die Realisierung als zertifiziertes nachhaltiges Gewerbegebiet sei bislang einzigartig, so der VKU.


Ziel ist es, eine innovative und nachhaltige Stadtteilentwicklung zu schaffen, die Kosten- und Leistungsstrukturen verbessert. Das neue Gewerbequartier mit einer zukunftsfähigen und modernen Infrastruktur wird nachhaltig und effizient mit Energie versorgt und soll einen Beitrag für den Aufbau attraktiver Arbeitsplätze leisten.


3. Stadtwerke Lübeck


Mit dem Projekt „OutSteP“ treiben die Stadtwerke Lübeck GmbH der Digitalisierung des Kundenservices voran. Dazu haben die Stadtwerke Lübeck eine zentrale Plattform entwickelt, über die Kundenanliegen gesteuert, gezählt und gemessen werden. Die Servicequalität wird darüber hinaus durch eine bedarfsgerechte Personaleinsatzplanung nachhaltig verbessert. Zur weiteren Optimierung der Kundenzufriedenheit wird regelmäßig ein Kundenfeedback durch Call-recording und automatisierte Kundenzufriedenheitsbefragungen eingeholt.


Alle Vorgänge werden in einem Push-Verfahren den Mitarbeitern elektronisch zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, eine bessere Kundenorientierung zu schaffen, Effizienz und Qualität des Unternehmens zu steigern, nachhaltig zu arbeiten und Kosten zu senken.


4. Wuppertaler Stadtwerke


Eine digitale und nachhaltige Kundenorientierung ist auch der Wuppertaler Stadtwerke GmbH ein wichtiges Anliegen. Das Modell „Tal.Markt - Der BlockChain-Markt für den Ökostrom“ ist eine digitale Plattform, die Vertrieb, Bilanzkreismanagement, Direktvermarktung und den wettbewerblichen Messstellenbetrieb verknüpft. Hier kann der Verbraucher entscheiden, welche Art Strom er beziehen möchte und von welchem Anbieter dieser kommen soll.


Dabei kann er aus einem regionalen Grünstromangebot einen individuellen Strommix selbst bestimmen. Ziel ist, die nachhaltige Verknüpfung von regionaler Stärke und digitaler Kompetenz, ausgerichtet an den Bedürfnissen des Endkunden nach Individualität, Regionalität und einer grünen Grundeinstellung.


5. Stadtwerk am See


Das Stadtwerk am See setzt mit seinem Projekt „Elektromobilität als ganzheitlicher Ansatz für kommunale Unternehmen“ auf ein neues Geschäftsfeld der Energiebranche. Dazu entwickelten die Stadtwerke am See einen ganzheitlichen Ansatz zur Beratung, Planung, Umsetzung, Vertrieb und Betrieb von Elektromobilität. Insbesondere kleinere Unternehmen in der Region sollen bei der Elektromobilität und Implementierung zukunftsfähiger Lösungen unterstützt werden. Ziel des Projektes ist es, das bisher erfolgreich etablierte E-Carsharing und den E-Service auszubauen und neue Elektromobilitätskonzepte, gemeinsam mit neuen Partnern, zu erarbeiten.


6. Thüga


Die Zukunft der Elektromobilität ist auch der Thüga ein wichtiges Anliegen. Das Projekt „Mit Algorithmen zu Ladesäulen – eine nutzungsbasierte Potentialanalyse für öffentliche Ladeinfra-struktur“ bietet ein digitales Prognosemodell, um geographische Nutzungsmuster für Ladeinfrastruktur zu erkennen. Es wurde ein selbst lernender Algorithmus entwickelt, der potentiell interessante, d.h. gut ausgelastete, Standorte für öffentliche Ladeinfrastruktur identifiziert.


Dieser ist sowohl in Regionen mit bestehender Ladeinfrastruktur, als auch in Gebieten ohne Ladeinfrastruktur einsetzbar. Durch die nutzungsbasierte Analyse können die Ladesäulen kundenzentriert ausgerichtet und eine möglichst hohe Auslastung erreicht werden.