Energielösungen, vor allem Smart Grids, sind Wachstumstreiber in der Smart City


Der größte Treiber des Wachstums im Smart City Segment Energie sind dabei Smart Grids, heißt es in der Studie „Der deutsche Smart-City-Markt. Zahlen und Fakten.“ Die Strategie- und Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) und eco – Verband der Internetwirtschaft haben das Umsatzpotenzial der Smart City in zehn Marktsegmenten untersucht.


Dazu gehören, neben dem Marktsegment Energie, auch Transport und Logistik, Kommunikation & Netzwerk-Sicherheit, Gebäudeautomatisierung und Gesundheitswesen. Im Schnitt wachsen die verschiedenen Segmente 16,5 Prozent pro Jahr, schätzen die Experten. Das entspricht einer Steigerung von 20,4 Mrd. € im Jahr 2017 auf 43,8 Mrd. € fünf Jahre später.


Umsatzwachstum von rund 19,9 Prozent pro Jahr


In der Smart City der Zukunft sparen intelligente Steuerungslogiken für Strom, Gas und Wasser wertvolle Ressourcen. Beispiele dafür sind intelligente Messpunkte und Lösungen für eine an den Bedarf angepasste Straßenbeleuchtung. Insgesamt wachsen deshalb im Marktsegment Energie der Smart City bis 2022 die Umsätze mit rund 19,9 Prozent pro Jahr besonders stark, heißt es.


„Die Smart City eröffnet Unternehmen hervorragende Möglichkeiten, neue Wachstumsfelder zu erschließen,“ sagt Harald A. Summa, Hauptgeschäftsführer des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V. „Zu den großen Herstellern von smarten Endpunkten im Energiesektor gehören viele deutsche Unternehmen, die hier große Chancen nutzen können.“


Der größte Treiber des Wachstums im Segment Energie ist der Studie zufolge das Smart Grid. „Der Anteil der Smart Meter in den Haushalten steigt derzeit rasant an, von heute unter 10 Prozent auf etwa 35 Prozent bis 2022“, prognostiziert Lars Riegel von Arthur D. Little. „Im Smart Energy Markt entfallen 60 Prozent der Umsätze auf Smart Grid. Hier profitieren die Anbieter heute schon von den gut ausgebauten LTE-Netzen. In Zukunft werden die Sensoren und Zähler noch effizienter an die 5G Infrastruktur angebunden werden. Von diesem Technologiesprung werden auch die anderen Smart Energy Märkte Smart Gas (27 Prozent), Smart Water Management (15 Prozent), Smart Street Lighting und Electric Charging (zusammen 10 Prozent) profitieren.“


Anzahl der Ladestationen wird sich auf fast 28.000 nahezu vervierfachen


Ein besonderes Wachstum sieht Riegel im Bereich Electric Charging. Hier werde sich die Zahl der elektrischen Ladestationen in Deutschland von heute knapp 7.000 bis 2022 auf fast 28.000 nahezu vervierfachen. Ebenfalls boome gerade Smart Street Lighting, da einige aggressive Anbieter Kommunen die Infrastruktur vorfinanzieren und dann über die Energiekosteneinsparungen der Städte refinanzieren. Dieses Modell sei besonders gefragt, weil es der klammen Situation vieler Städte und Kommunen Rechnung trage.


Allerdings mahnen ADL und eco, dass sich die vielversprechenden Ansätze der Smart City indes nur verwirklichen lassen, wenn auch der Ausbau der Daten-Infrastruktur Schritt hält. Dabei gehe es nicht nur um den Mobilfunk- und Glasfaserausbau, sondern insbesondere um hocheffiziente Rechenzentren und performante Internetaustauschknoten, deren Bedeutung für die digitale Transformation auch die Politik endlich anerkennen und entsprechende Strategien vorlegen müsse.