Demnach ist der Verbrauch von Biomethan 2016 gegenüber dem Vorjahr leicht auf 8,6 Terawattstunden (TWh) gestiegen und verblieb 2017 auf diesem Niveau. Den größten Absatz hat Biomethan laut dena in der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung verzeichnet, die vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wird.
Neue Geschäftsmodelle sowie Wärme- und Verkehrssektor als Wachstumstreiber
Im vergangenen Jahre wurden 9,8 TWh aus insgesamt 208 Anlagen eingespeist. Das sind acht Prozent mehr als 2016. Damit hatte Biomethan einen Anteil von 1,7 Prozent an den erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor. Als treibende Kräfte der langsam steigenden Nachfrage sehen die im Rahmen des Branchenbarometers befragten Branchenexperten mittelfristig vor allem den zunehmenden Einsatz von Biomethan im Wärme- und Kraftstoffsektor sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle wie zum Beispiel Vor-Ort-Tankstellen an Biomethananlagen.
„Trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen, wie der sinkenden Vergütung durch das EEG, hat sich die Stimmung in der Biomethanbranche vorerst erholt“, sagte dena-Chef Andreas Kuhlmann. „Damit das so bleibt und die Potenziale von Biomethan für die Energiewende voll ausgeschöpft werden können, braucht die Branche dringend Unterstützung und eine klare Perspektive seitens der Politik. Das Gebäudeenergiegesetz ist eine Möglichkeit, den Einsatz des klimaneutralen Energieträgers zu stärken und den Preisnachteil gegenüber Erdgas zu reduzieren.“
Jüngste Gesetzesänderungen verschlechtern Marktsituation eher
Die jüngsten Gesetzesänderungen hätten die Marktsituation für Biomethananlagen eher verschlechtert. Das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde in der letzten Legislaturperiode nicht mehr verabschiedet. Im Entwurf war ein besserer Primärenergiefaktor für Biomethan in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) vorgesehen, der den Einsatz von Biomethan in der Wärmeversorgung verstärkt hätte. Im Mieterstromgesetz, das im vergangenen Sommer verabschiedet wurde, fehlt die Versorgung mit Strom und Wärme aus einer hauseigenen Biomethan-KWK-Anlage. Der dena zufolge hatten viele Marktakteure darauf gehofft, dass dieser Punkt berücksichtigt wird.
Der Neubau nahm die letzten zwei Jahre mit lediglich fünf bis zehn Anlagen pro Jahr deutlich ab. Auch in den kommenden Jahren wird sich der Anlagenzubau der dena zufolge weiterhin an der nur langsam steigenden Nachfrage orientieren. Ab 2021 fallen die ersten Biomethan-Blockheizkraftwerke (BHKW) aus der EEG-Vergütung, zudem laufen die Biomethanlieferverträge aus.
Ausschreibungen bieten keine Basis für Weiterbetrieb
Das neu eingeführte Ausschreibungsverfahren für Biomasse bietet laut der befragten Akteure auch keine geeignete Grundlage für den Weiterbetrieb von Bestandsanlagen. Lediglich eine Anlage beteiligte sich an der ersten Ausschreibungsrunde. Ob Biomethananlagen in Zukunft neugebaut oder weiterbetrieben werden, hängt stark von geltenden Rahmenbedingungen und der Entwicklung anderer Vermarktungsmöglichkeiten ab“, so Kuhlmann weiter.
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