Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant ein Netzausbau-Beschleunigungsgesetz, um dem lahmenden Ausbau des Stromnetzes hierzulande mehr Tempo zu verleihen. Wie der Minister auf einer Konferenz zur Energiewende in Berlin erklärte, wolle er bis zur parlamentarischen Sommerpause die Bundesnetzagentur (BNetzA) besuchen, um sich ein klares Bild über die Staustellen geben zu lassen.
Fehlende Stromtrassen zwischen den Windparks im Norden Deutschlands zu den Großverbrauchern der Industrie im Süden der Republik haben sich zum Flaschenhals der Energiewende entwickelt.
Der fehlende Abtransport des Stroms aus Erneuerbaren-Anlagen sorgte im vergangenen Jahr für Zusatzkosten von über einer Mrd. €, weil die Windmüller für das Abstellen der Rotoren von den Stromkunden entschädigt werden müssen (Redispatch).
Altmaier erneuerte sein Versprechen, sich alle Engstellen beim Leitungsbau persönlich anschauen zu wollen. „Ich werde das tun“, betonte er. Der Ausbau der drei großen Stromautobahnen kommt indes nur in Kriechgeschwindigkeit voran.
Die großen Stromautobahnen sollen bis 2025 fertig gestellt werden und damit drei Jahre später als ursprünglich geplant. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden lediglich elf km gebaut. (MBI)