Durch die Komplettübernahme verbessere man seine strategische Position im Contracting-Markt, „wo wir mit drei Beteiligungsunternehmen zu den größten Anbietern in Deutschland gehören“, sagt enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva. Auch dem Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 50 Prozent zu erhöhen, komme enercity damit näher“, so Zapreva weiter.
“Dass die Anteile irgendwann an enercity verkauft werden, war klar”
„Dass die Anteile irgendwann an enercity verkauft werden, war klar“, so Sven Schmieder, Vorsitzender der Danpower-Geschäftsführung. „Die strategische Ausrichtung bleibt gleich und wir werden weiter wachsen.“ Enercity übernimmt die Anteile an Danpower rückwirkend zum 1. Januar 2018. Über den Kaufpreis haben die Partner Stillschweigen vereinbart. Die geschäftsführenden Gesellschafter von globos energie AG bleiben weiterhin bei Danpower als Geschäftsführer tätig.
Danpower setzt auf dezentrale KWK- und Bioenergielösungen
Enercity setzt einen strategischen Schwerpunkt auf dezentrale Energielösungen. Durch die regenerativen Anlagen aus dem nun vervollständigten Danpower-Pool liege der erneuerbare Anteil bei dezentraler enercity-Wärme im Jahr 2018 bereits bei rund 50 Prozent, heißt es bei enercity. Die von Danpower bundesweit an rund 150 Ortschaften gelieferten Wärmemengen entsprechen dem Bedarf von über 260.000 Wohnungen.
Die Danpower Gruppe entwickelt und realisiert Energieversorgungslösungen zur hocheffizienten Wärme-, Strom- und Kälteerzeugung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt neben der Energieversorgung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen beim Einsatz regenerativer Energien. Dabei setzt Danpower auf die Biomasse. So setzt der Contracting-Anbieter naturbelassene Holzhackschnitzel in Holzheizwerken und Holzheizkraftwerken als Ergänzung zu konventionellen fossilen Energieträgern ein. Ebenso errichtet und betreibt die Danpower Gruppe Biogas-/Sondergasanlagen sowie Projekte zur energetischen Verwertung von Restabfallstoffen.
PNE erwirbt enercity-Anteile an Windkraft Nord WKN AG
Während sich enercity im Contracting-Bereich damit stärkt, desinvestiert die Gruppe an anderer Stelle: enercity trennt sich von seinen 2002 erworbenen Anteilen an der Windkraft Nord WKN AG mit Sitz in Husum. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet regenerative Energieprojekte, vor allem Windenergie, in der gesamten EU, in den USA und Südafrika. Käufer ist die PNE Wind AG, Cuxhaven, die seit 2013 WKN-Aktionär und deren Haupteigner ist.
WKN-Anteilsverkauf: „USA und Südafrika nicht unsere Zielgebiete“
„Die WKN-Beteiligung passt nicht zu unserer Strategie. Zum einen sind wir mit einem Anteil von 6 Prozent nicht in der Lage, die Gesellschaft strategisch zu steuern, zum anderen sind USA und Südafrika nicht unsere Zielgebiete“, machte Zapreva deutlich. Enercity ziele auf den Ausbau der erneuerbaren Energien insbesondere im deutschen Markt und im Baltikum. „Vorerst bleibt es bei diesen zwei Regionen, hier wollen wir auch wachsen“, so Zapreva weiter.
Der Verkauf der WKN korrespondiere mit der Neuausrichtung des Beteiligungsportfolios im Bereich Windenergie, insbesondere dem Ventotec-Erwerb. enercity sei bestrebt, alle Windkraft-Aktivitäten unter der enercity Erneuerbare GmbH zu bündeln. Die Windkraftleistung im enercity-Konzern erhöhe sich dadurch auf aktuell 308 MW und mittelfristig auf rund 440 MW. Die jährliche enercity-Stromerzeugung aus Wind steige mit dem Ventotec-Erwerb auf über 560 GWh. Darüber hinaus verfüge Ventotec über eine Projektpipeline, die in den nächsten fünf Jahren rund 1.000 GWh jährliche Ökostrom-Produktion erwarten lasse.