Im größten Segment des Konzerns, dem Eigenbetrieb, legte der Umsatz um 9,3 Prozent auf 111,2 Mio. € zu. Der Servicebereich verbuchte das dritte Jahr in Folge ein deutlich zweistelliges Wachstum und legte beim Umsatz um 35,3 Prozent auf inzwischen bereits 42,0 Mio. € zu. Zur positiven Umsatzentwicklung im Konzern trug auch eine höhere Zahl schlussgerechneter Projekte im Anlagenbau bei. Dort stieg der erzielte Segmentumsatz um 51,0 Prozent auf 45,6 Mio. €.
Termin- und Projektverschiebungen senken Auslastung im Anlagenbau
Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf Konzernebene um 22,0 Prozent auf 198,8 Mio. € (Vorjahr: 162,9 Mio. €), der höchste Wert seit dem Jahr 2011. Die Gesamtleistung im Konzern sank angesichts der schwächeren Auslastung im Anlagenbau um 1,1 Prozent auf 202,6 Mio. €. Gleichzeitig war die Auslastung im Segment Anlagenbau aufgrund von Termin- und Projektverschiebungen deutlich rückläufig. Um insgesamt im Anlagenbau den volatilen Rahmenbedingungen in einigen Kernmärkten und der wachsenden Bedeutung der internationalen Märkte besser Rechnung zu tragen, wurde Ende 2017 eine Strukturanpassung durchgeführt. Dabei wurden die Bereiche Genehmigung und Statik ausgelagert sowie die Projektabwicklung verschlankt.
Unter dem Strich erzielte die Envitec-Gruppe im Berichtszeitraum trotz der weiterhin schwierigen und volatilen Marktbedingungen auf den internationalen Biogasmärkten deutlich steigende Erträge. Das operative Ergebnis vor Abzug von Abschreibungen (Ebitda) stieg von 22,2 Mio. € auf 24,6 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich von 4,2 Mio. € auf 6,5 Mio. €. Die EBIT-Marge stieg auf 3,3 Prozent (Vorjahr: 2,6 Prozent). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,33 € für das Jahr 2017 (Vorjahr: 0,11 €).
Insgesamt verfügte Envitec zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote in Höhe von 54,7 Prozent (31. Dezember 2016: 55,3 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten stieg aufgrund des Ausbaus der Geschäftstätigkeit im Servicesegment und im Eigenbetrieb von 439 auf 447 Mitarbeiter zum Stichtag 31. Dezember 2017.
Ein Drittel des Umsatzes wird auf internationalen Biogasmärkten erzielt
Das in 2017 erzielte Wachstum fuße zum einen auf dem Ausbau unserer Geschäftstätigkeit im cashflowstarken Eigenbetrieb, erläutert Jörg Fischer, Finanzvorstand der Envitec Biogas AG, die Geschäftsentwicklung. „Zum anderen haben wir seit unserem Rekordjahr 2011 die Geschäftstätigkeit im Ausland kontinuierlich ausgebaut und in 2017 rund ein Drittel unseres Umsatzes auf den internationalen Biogasmärkten erzielt.“ Ein Großteil des Wachstums stamme dabei aus dem Servicebereich, wo Envitec vor allem in Frankreich und Dänemark stark zulegen konnte. „Aber auch in Deutschland wächst das Geschäftsvolumen im Service durch Repowering-Projekte und die Betreuung zusätzlicher Anlagen“, betonte Fischer.
Im Anlagenbau sehe man trotz aller Widrigkeiten die größten Chancen in der fortgesetzten internationalen Expansion. Man sei optimistisch, die weiterhin gut gefüllte Projektpipeline auf Basis der neuen Struktur konsequent und effizient abarbeiten zu können. Im laufenden Jahr hofft man bei einer Segmentleistung von rund 40 Mio. € auf ein positives Segmentergebnis (EBIT).
Internationales Geschäft maßgeblich für Zielerreichung
Für das Geschäftsjahr 2018 wird auf Konzernebene eine Gesamtleistung auf Vorjahresniveau prognostiziert. Der Vorstand erwarte zudem eine leichte Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBIT). Ausschlaggebend für das Erreichen der wirtschaftlichen Ziele werde der Geschäftsverlauf in den wichtigsten internationalen Märkten des Anlagenbau-Segments sein. Hier verfügte Envitec Biogas zum Ende des Geschäftsjahres 2017 über einen Auftragsbestand in Höhe von 102,9 Mio. € (Vorjahr: 103,3 Mio. €). Die wichtigsten Auslandsmärkte im Anlagebau sind derzeit Frankreich und Dänemark, gefolgt von Großbritannien und China.