PV-Module: “Markt wieder mehr von Angebot und Nachfrage bestimmt”


Nach der offiziell verkündeten schrittweisen Absenkung der Mindestimportpreise um jeweils 2 Cent pro Watt und Quartal kursierten bereits seit einigen Wochen Gerüchte zu einem kompletten Wegfall der Restriktionen, berichtet Martin Schachinger, Geschäftsführer des Photovoltaik-Handelsplatzes pvXchange. Handfeste Belege für einen solchen Schritt gibt es aber gegenwärtig nicht.


In einschlägigen Dokumenten gehe es derzeit aber lediglich um den Wegfall der Anti-Subventions-Zölle, ein sehr kleiner Anteil an den insgesamt verhängten Strafzöllen. „Vom Wegfall des Anti-Dumping-Anteils ist bisher nirgendwo die Rede“, merkt Schachinger an. Selbst wenn alle Beschränkungen aufgehoben werden würden, änderte sich aber voraussichtlich nichts am Preisverlauf. „Dieser entkoppelt sich zunehmend von den Einflüssen der Marktregulierungsmaßnahmen der EU-Kommission.“


Erste größere Anlagen in Europa unabhängig von staatlichen Förderungsmaßnahmen realisiert


Die Modulpreise würden aktuell wieder mehr von Angebot und Nachfrage dominiert als von politischem Einfluss, führt Schachinger aus. Erste größere Anlagen in Europa würden zudem komplett unabhängig von staatlichen Förderungsmaßnahmen realisiert, beispielsweise in Spanien. Hierzulande steigt die Nachfrage mit zunehmenden Außentemperaturen kontinuierlich, wenn auch noch moderat an. Kristalline Solarmodule seien in ausreichendem Maße verfügbar, so dass die Preise seit dem vergangenen Monat nochmals auf breiter Front gesunken seien, heißt es seitens des pvXchange-Geschäftsführers weiter.


Allerdings zeigten Silizium- und Waferpreise den entgegengesetzten Trend, so dass die erwartete weitere Preisabsenkung zur Jahreshälfte bei den meisten Modulherstellern möglicherweise ausbleiben werde.


High-Efficiency-Module für 0,44 €/Wp erhältlich


Für den Bereich “High Efficiency” weisen die Analysen von pvXchange einen durchschnittlichen Angebotspreis für verzollte Ware auf dem europäischen Spotmarkt in Höhe von 0,44 € pro Wattpeak. „All Black“-Module werden zu 0,46 €/Wp gehandelt, „Mainstream“-Ware wechselt für 0,35 €/Wp den Eigentümer. Für gerade einmal 0,25 €/Wp sind Low-Cost-Produkte erhältlich. Hierzu zählen Minderleistungsmodule, B-Ware, Insolvenzware, kristalline Gebrauchtmodule und Produkte mit eingeschränkter oder ohne Garantie.