Der Speicher ist in seiner hybriden Bauart bisher einmalig: Lithium-Ionen Batterien, die einen raschen Zugriff auf die gespeicherte Energie erlauben, wurden mit Natrium-Schwefel-Batterien kombiniert, die sich zum längerfristigen Zwischenspeichern größerer Kapazitäten eignen. Die beiden bewährten Batterietypen werden intelligent gemeinsam gesteuert.
Mit der offiziellen Inbetriebnahme startet nun der Demonstrationsbetrieb, dem ein dreimonatiger technischer Testbetrieb vorausging. Die Projektpartner, zu denen die japanischen Unternehmen Hitachi Chemical, NGK Insulators und Hitachi Power Solutions gehören, interessiert nicht nur, wie der Speicher sich technisch in das Energiesystem fügt, sondern auch, wie er sich wirtschaftlich optimal betreiben lässt.
Der Hybridgroßspeicher steht im Nordwesten Niedersachsens in einer Region, in der jährlich doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, wie dort verbraucht werden kann. Die Bezeichnung „Energiewendespeicher“ bringt die Funktion des Batteriespeichers auf den Punkt: Er soll Frequenzschwankungen im regionalen Stromnetz ausgleichen und so zur Netzstabilität beitragen. Damit erbringt er Systemdienstleistungen, die Netzbetreiber oder Betreiber von Windenergie- und anderen Erzeugungsanlagen an der Strombörse nachfragen können.
Der Speicher gibt bei Bedarf mehr als 11,5 MW Leistung ins Stromnetz ab oder nimmt sie daraus auf. Seine Speicherkapazität von mehr als 22,5 MWh würde rechnerisch ausreichen, um alle Haushalte in Varel fünf Stunden lang mit Strom zu versorgen.