Ziel des mit rund 16 Mio. € geförderten Clusters „FestBatt“ ist es dem BMBF zufolge, die Grundlagen von Festkörperbatterien zu erforschen und die gewonnenen Erkenntnisse direkt in die Anwendung zu bringen. Bei der Festkörpertechnologie, die als nächste Generation von Batterien gilt, wird ein fester und kein flüssiger Elektrolyt verwendet. Dadurch können beispielsweise in der Elektromobilität deutlich höhere Reichweiten von über 500 Kilometern und schnelleres Laden im Minutenbereich bei gleichzeitig erhöhter Sicherheit erreicht werden.
„Wenn wir wollen, dass die Menschen die Chancen der Elektromobilität nutzen, müssen wir mit der Forschung zeigen, wie es funktioniert“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.. „Wir müssen bei Batterien vorankommen und mehr Leistung erreichen. Die Kompetenz ist in Deutschland vorhanden und wir werden jetzt den Transfer beschleunigen. Das ist auch eine Frage von Wertschöpfung bei uns im Land.“
Kapazitäten von 14 Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden
gebündelt
Die Realisierung und insbesondere die Produktion solcher Festkörperbatterien seien aber noch mit großen Herausforderungen verbunden. Im Mittelpunkt stehe dabei die systematische Erforschung der benötigten Materialien, ihrer Eigenschaften und ihrer Herstellung. Dazu bündelt das BMBF in dem neuen Cluster die Kapazitäten von 14 Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland. Koordiniert wird der Cluster durch Professor Jürgen Janek von der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Der Cluster wird durch einen Managementkreis unterstützt, dem Vertreter der Clusterpartner und der Industrie angehören.
Weitere Bausteine der Batterieforschungsstrategie des BMBF sind neben dem neuen Cluster „FestBatt“ die „Excellent Battery Zentren“ und der Kompetenzcluster zur Batteriezellproduktion (ProZell) sowie die in Planung befindliche „Forschungsfabrik Batterie“. Weiter konzipiert das BMBF derzeit gemeinsam mit dem BMWi einen „Aktionsplan Batterie Innovativ – Batterieforschung und Batteriezellfertigung in Deutschland“.
Altmaier lotet Möglichkeiten der Zellfertigung in Deutschland aus
Minister Altmaier lotet derzeit Möglichkeiten der Ansiedlung einer Batteriezellfertigung in Deutschland aus und ist dazu in Gesprächen mit allen Beteiligten. Er hat hierzu auch Gespräche mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Sefcovic und Kommissarin Vestager geführt, insbesondere auch zum Thema Beilhilfe über das IPCEI-Programm. Entscheidungen sind dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge noch nicht getroffen worden. Es gebe jedoch Interessenten, teilte das BMWi gegenüber EUWID mit. Die laufenden Gespräche will das Ministerium allerdings nicht kommentieren.