Gemeinsam mit drei Unternehmen aus Deutschland und den Niederlanden ist das neue Forschungsprojekt, unterstützt durch das Interreg-Programm, jetzt an den Start gegangen. Bis Ende Juni 2022 versuchen die Partner aus Reststoffen wie Biomasse und Abwässern Biowasserstoff zu gewinnen und damit eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu etablieren.
Mit dabei ist der Bio-energiecluster Oost-Nederland (Beon), H2-bv Hydrogen Solutions (NL), und das deutsche Unternehmen PlanET Biogastechnik. Alle haben sich der nachhaltigen Nutzung von Biomasse und Wasserstoff verpflichtet. „Wasserstoff wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der Sektorenkopplung spielen. Daher sollen die verschiedenen fachlichen Kompetenzen zum Erfolg des Projektes genutzt werden“, geht Projektleiter Elmar Brügging von der FH Münster auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit ein.
Bakterien helfen bei Wasserstoffgewinnung
Im Gegensatz zur üblichen Wasserstoffgewinnung benötigt der Ansatz von BioTecH2 keinen Strom, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Vielmehr werden die Biomasse und Abwässer in Bio-Reaktoren aus der industriellen Abwassertechnik eingebracht, in denen vergleichbare biologische Prozesse wie in einer Biogasanlage ablaufen, und dort mit Hilfe von Bakterien vergoren. Das ist die sogenannte dunkle Fermentation. Am Ende steht die Gewinnung des vielseitig einsetzbaren Wasserstoffs.
Am Ende des Projekts soll halbtechnischer Reaktor entstehen
Das Ziel ist es, den kompletten Prozess zu stabilisieren und zu optimieren. In fünf Arbeitspaketen gehen die Projektpartner an die finale Umsetzung heran. Unter anderem untersuchen sie den Stand der Technik zur dunklen Fermentation sowie potenzielle Reststoffe, die besonders gute Wasserstofflieferanten sein könnten. Anschließend steht der Bau und der Betrieb eines halbtechnischen Wasserstoff-Reaktors an, der sowohl möglichst wirtschaftlich als auch möglichst CO2-sparend arbeitet. Das könnte der Ausgangpunkt für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft und deren Einsatz für die Industrie sein.