Agrarministerin Klöckner sieht Bioenergie im Aufwind


„Wir haben eine gewisse Versorgungssicherheit unabhängig des Wetters“, lobte die Ministerin Biogasanlagen mit Blick auf andere nachhaltige Stromquellen wie Wind oder Sonne. Gerade mit Blick auf die zu verschärfende Düngeverordnung sei eine Wiederverwendung von Gülle in Biogasanlagen zusätzlich interessant, so die Landwirtschaftsministerin. „Geben Sie Gas! Am Ende geht es uns darum, dass wir Kohlenstoffdioxid senken. Und am besten wäre es, wenn da unsere Technik auch noch Exportschlager wird“, sagte sie beim Rundgang über das Forschungsgelände.


„Das ist wirklich ein Institut für die Energiewende“, hob Kretschmer hervor. Bereits 2004 habe sich der Freistaat für das Forschungszentrum in Leipzig stark gemacht, sagte er. „Für uns war damals klar, es wird Veränderungen geben in der Energiewirtschaft, aber die müssen wissenschaftlich vorbereitet werden.“ Mittlerweile seien die Fragen von vor zehn Jahren beantwortet, so Kretschmer. Die Forschung geht weiter.


Digitalisierung ist ein Forschungsschwerpunkt

Aktuell wird an vielfältigen Projekten erforscht, welchen Einfluss die fortschreitende Digitalisierung auf die praktische Biomasseforschung hat und zukünftig haben kann. So wurde beispielsweise eine Strohverbrennungsanlage mit zahlreichen Sensoren und einer SPS-Steuerung ausgestattet, die den vollautomatischen Betrieb und eine permanente Überwachung der Anlagentechnik ermöglichen. Durch die Digitalisierung ist ein Anlagenmonitoring auch per Fernüberwachung von jedem Ort der Welt mit Internetanschluss aus realisierbar. Es ist zudem möglich, notwendige Änderungen an der Steuerungstechnik per Fernwartung durchzuführen. Dies führt zu Zeit- und Kostenersparnissen und minimiert ungewünschte Ausfallzeiten. Die Entwicklung eines „smarten“ Kaminofens sowie interaktiver Online-Tools zu Errechnung von Biomassepotenzialen sind nur einige Beispiele für die fortschreitende Digitalisierung in der täglichen Forschungsarbeit des DBFZ.


Neues Technikum wird im Frühjahr 2020 eingeweiht

Neben Laboren und Prüfständen besichtigten die Bundesministerin und der Ministerpräsident auch die Erweiterung des Instituts. Seit 2016 entstehen in einem neuen Gebäudeensemble Verwaltungsgebäude und eine Veranstaltungshalle. Sie sollen im Herbst dieses Jahres bezogen werden. Für Frühjahr kommenden Jahres sei dann die Einweihung des gesamten Komplexes mit sogenanntem Technikum geplant. Der Bund fördert den Ausbau mit 56 Mio. €. Am 2008 gegründeten DBFZ sind derzeit rund 240 Mitarbeiter beschäftigt. (dpa/EUWID)