Es zeigte sich: Die Ausschreibungsrunde war seit mehr als einem Jahr erstmals wieder leicht überzeichnet. Ob sich daraus eine Trendwende für die Windenergie an Land schlussfolgern lässt, muss sich jedoch noch zeigen, so die BNetzA.
Das Ausschreibungsvolumen von 500.000 kW war etwas geringer als in den anderen Ausschreibungsrunden des Jahres 2019. Für diese Runde wurden 76 Geboten im Umfang von 685.840 kW eingereicht. Es wurden 56 Gebote mit einem Volumen von 509.040 kW bezuschlagt.
Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote lagen zwischen 5,74 ct/kWh und 6,18 ct/kWh. Die verbesserte Gebotslage führte zu einem leichten Absinken des durchschnittlichen Zuschlagswertes gegenüber der Vorrunde von 6,20 ct/kWh auf 6,11 ct/kWh.
Regional betrachtet verteilten sich die Zuschläge volumenmäßig mehrheitlich auf Gebote in Brandenburg (174.260 kW auf 17 Zuschläge), Niedersachsen (73.250 kW auf 3 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (72.630 kW auf 11 Zuschläge) und Schleswig-Holstein (48.600 kW auf 6 Zuschläge). In dieser Runde gingen acht Zuschläge an Bürgerenergiegesellschaften, darunter zwei für einen Standort in Bayern. Zwei Gebote wurden wegen vermeidbarer Formfehler ausgeschlossen.
BWE: versöhnliches Ergebnis – aber längst keine Entwarnung
Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), Hermann Albers, sprach von einem „versöhnlichen Ergebnis der Dezember-Ausschreibung“, das Hoffnung für eine Stabilisierung des deutschen Windmarkts im Jahr 2020 machen sollte. „Es ist aber längst noch keine Entwarnung. Die Branche befindet sich weiterhin massiv unter Druck und wartet vergeblich auf glaubwürdige politische Signale, insbesondere den Genehmigungsstau zeitnah lösen zu wollen.“