EnBW und Energiekontor schließen PPA zur förderfreien Errichtung eines PV-Parks ab


Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG und die Energiekontor AG haben nun für einen von Energiekontor geplanten Solarpark einen langfristigen Stromabnahmevertrag abgeschlossen. Der östlich von Rostock geplante Solarpark, den Energiekontor bauen und betreiben wird, soll mit einer installierten Leistung von circa 85 MW jährlich rund 88 GWh Strom produzieren. Das reicht aus, um den jährlichen Strombedarf von rund 25.000 Haushalten zu decken.


Erst kürzlich hatte die EnBW mit Blick auf einen 175 MW-Solarpark in Brandenburg in den Raum gestellt, dass schon bald förderfreie Solarparks in Deutschland errichtet werden könnten. Der von EnBW und Energiekontor geschlossene Stromabnahmevertrag ist nach EnBW-Angaben dann auch der erste seiner Art in Deutschland – bislang wurden hierzulande im Bereich der Erneuerbaren vor allem Windparks kontrahiert.


PPA-Projektpartner vereinbaren Laufzeit von 15 Jahren


Der PPA-Vertrag ermögliche, dass Energiekontor den Solarpark ohne EEG-Förderung bauen und betreiben kann, heißt es. Die Vereinbarung sieht vor, dass EnBW 100 Prozent des Stroms zum Festpreis abnehmen wird. Im Rahmen der vereinbarten Vertragslaufzeit von 15 Jahren gehen die beiden Unternehmen von einer insgesamt produzierten Strommenge von rund 1,3 TWh aus.


Teil der EnBW-Handelsstrategie sei es, die Produktpalette und den Zeithorizont der Geschäfte fortlaufend zu erweitern. „Dazu gehört insbesondere auch der Abschluss von langfristigen Stromverträgen in Deutschland und weiteren europäischen Märkten“, sagt Peter Heydecker, der für das Geschäftsfeld Handel bei der EnBW verantwortlich ist. Heydecker verweist darauf, dass der Markt für PPAs in den letzten Jahren bereits stark gewachsen ist. Die Kooperation mit Energiekontor sei nun auch in Deutschland ein wichtiger Schritt für die Umsetzung von Solarprojekten ohne staatliche Förderung.


Inbetriebnahme des Solarparks in Marlow/Dettmannsdorf für Ende 2020 geplant


„Neben dem weiterhin gültigen Argument der viel höheren Umweltverträglichkeit spricht nun auch noch die überlegene Wirtschaftlichkeit für erneuerbare Energien“, sagt Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG. Nachdem Energiekontor in England bereits den ersten förderungsfreien Windpark errichtet hat, gehe das Unternehmen nun auch in Deutschland als Pionier voran, um den ersten großen Solarpark außerhalb des EEG-Regimes zu realisieren. „Mit dem Abschluss dieses PPA haben wir jetzt eine solide Basis um die Projektentwicklung des Solarparks Marlow/Dettmannsdorf voranzutreiben.“


Energiekontor wird das Projekt auf 120 Hektar landwirtschaftlicher Fläche in der Stadt Marlow und der Gemeinde Dettmannsdorf umsetzen. Die Inbetriebnahme des Solarparks ist für Ende 2020 vorgesehen.