Zubau von Pelletfeuerungen bleibt hinter Erwartungen zurück


Wie der Deutsche Energieholz und Pellet-Verband (DEPV) in seiner Jahresbilanz berichtet, übertraf der Absatz mit rund 33.000 Pelletfeuerungen das Vorjahresergebnis nur um knapp drei Prozent.


Nichtsdestotrotz erfahre der Energieträger Holzpellets in Deutschland eine steigende Nachfrage, teilte der DEPV weiter mit. Mit rund 2,415 Mio. Tonnen wurden 2018 hierzulande so viele Holzpresslinge wie noch nie hergestellt – und das auf Grundlage eines breiten, heimischen Restholzangebots aus den Sägewerken. Im Vergleich zum Vorjahr mit 2,25 Mio. Tonnen ist das eine Steigerung von 7,3 Prozent. Trotz wenig geänderter Rahmenbedingungen geht der DEPV für 2019 von einem leichten Marktwachstum auf 2,5 Mio. Tonnen aus.


Produktion und Verbrauch von Holzpellets in Deutschland


Die in Deutschland produzierten Presslinge sind nahezu komplett nach dem ENplus-Zertifizierungssystem ausgezeichnet und dabei zu 98 Prozent in der Premiumklasse ENplus A1. Zwei Drittel der in Deutschland verbrauchten Pellets werden mittlerweile auch vom ENplus-zertifizierten Brennstoffhandel geliefert.


Verwendung finden die Holzpresslinge bundesweit vom Pelletkaminofen über die Heizung im Ein- und Zweifamilienhaus, größeren Wohnungsbau, Gewerbe und kommunalen Bauten, bis hin zur Prozesswärmeerzeugung beispielsweise in der Nahrungsmittelproduktion oder Pharmaindustrie. Der Verbrauch belief sich 2018 auf 2,13 Mio. Tonnen in Deutschland. Knapp ein Viertel der deutschen Pelletproduktion (22,4 Prozent) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletkaminöfen hierzulande oder im benachbarten Ausland genutzt.


Fast acht Prozent der weltweiten Produktion entfallen auf Deutschland


Als Land mit der europaweit höchsten Sägewerksdichte und dem damit verbundenen Anfall von Resthölzern ist Deutschland auch bei der Pelletproduktion international führend. Fast acht Prozent der weltweit gepressten Holzpellets werden hierzulande hergestellt, was in Europa die Führungsposition bedeute.


Markt für Pelletfeuerungen in Deutschland wächst leicht


Mit rund 33.200 im Inland abgesetzten Pelletfeuerungen wurde das Vorjahresergebnis (32.300) um knapp drei Prozent übertroffen. Zugebaut wurden im Einzelnen 18.000 Pelletkaminöfen, 14.500 Pelletkessel und wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 725 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW. Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen auf diese Weise im Jahr 2018 bundesweit rund 10,5 Terawattstunden Endenergie zur Verfügung gestellt, was etwa sechs Prozent der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bzw. knapp ein Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland ausmachte.


DEPV ist mit Entwicklung unzufrieden


„Damit sind wir nicht zufrieden“, erklärte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. „Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmemarkt ist mit rund 14 Prozent generell zu niedrig. Die politischen Maßnahmen zur Energiewende im Gebäudebereich greifen nicht, denn vor Ort werden die Menschen mit diesem Thema nicht erreicht. Die moderne Holzenergie in Form von Pellets, das heißt, automatische, effiziente Systeme, die einen hochwertigen und sauberen Energieträger komfortabel und emissionsarm nutzen, sind praxiserprobt und könnten einen deutlich höheren Anteil erzielen.“ Dennoch zeigte sich Bentele hinsichtlich der mittelfristigen Entwicklung zuversichtlich, denn zur ökonomischen Umsetzung der Energiewende werde Deutschland an der Pelletfeuerung nicht vorbeikommen.


Für das Jahr 2019 rechnet der DEPV mit der Zunahme des Zubaus an Pelletfeuerungen um knapp 1.600 auf 34.800 Anlagen (gegenüber rund 33.200 Feuerungen 2018), davon jeweils etwa die Hälfte Pelletkaminöfen.


Pelletpreis bleibt stabil


Der Preis für Pellets war wie gewohnt auch im Jahr 2018 stabil und günstig. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 247,39 €, was 4,95 ct/kWh entspricht. Das waren 3,15 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 9,3 Prozent weniger als 2013. Heizöl war 2018 im Schnitt mit 7,01 ct/kWh knapp 41,7 Prozent teurer als die Holzpresslinge, Gas mit durchschnittlich 5,92 ct/kWh 19,6 Prozent teurer.