Bereits zum zweiten Mal haben die Stadtwerke Heidelberg bei einer Ausschreibung für innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (iKWK) den Zuschlag erhalten.
Damit können sie nun weitere Erzeugungsanlagen bauen, um den Anteil grüner Wärme an der öffentlichen Wärmeversorgung in Heidelberg und Teilen von Eppelheim zu steigern, berichten die Stadtwerke in einer Mitteilung.
Die Stadtwerke haben nach eigenen Angaben bereits 2011 ihre Energiekonzeption veröffentlicht und in den folgenden Jahren weiterentwickelt. Unter anderem verfolgen sie damit die Ziele, den Anteil erneuerbarer Wärme an der Fernwärme zu erhöhen und den Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt auf 50 Prozent zu steigern.
Unter anderem wurden dazu ein Holz-Heizkraftwerk sowie sechs Biomethan- bzw. Erdgas-BHKW gebaut, zudem ist eine Solarthermieanlage in Planung. Ein Wärmespeicher und eine Power-to-Heat-Anlage sollen außerdem die Flexibilität des Energiesystems erhöhen.
Die Eigenerzeugung an Fernwärme sei durch diese Maßnahmen inzwischen schon auf 25 Prozent gestiegen, 20 Prozent stammen dabei aus erneuerbaren Energien. Zusammen mit Partnern aus der Metropolregion Rhein Neckar haben die Stadtwerke zudem Abwärme und Abfall als Energierohstoffe auf der Agenda, um den Anteil an grüner Wärme noch weiter zu erhöhen. Über ihr Fernwärmenetz erreichen die Stadtwerke Heidelberg über 40.000 Menschen in den angeschlossenen Haushalten.
Regenerativer Anteil bei KWK durch Wärmepumpen sichergestellt
Das Anlagenkonzept, mit dem der kommunale Energieversorger an den beiden Ausschreibungen teilgenommen hat, war identisch: Die Anlagen bestehen jeweils aus einem BHKW mit 2.000 kW elektrischer und thermischer Leistung. Die Anlagen werden 3.000 Stunden pro Jahr betrieben. Die erzeugte Wärmemenge aus den BHKW beträgt jeweils 6.000 MWh. Der regenerative Anteil, der bei der iKWK-Ausschreibung gefordert wird, ist durch Wärmepumpen sichergestellt. Ihre thermische Leistung beträgt 1.500 kW, ihre Wärmeerzeugung 2.400 MWh. Dazu wird noch jeweils eine Power-To-Heat Anlage mit 600 kW gebaut.
Die geplanten Investitionen für diese Anlagen im Energiepark Pfaffengrund des Unternehmens betragen jeweils 4 Mio. €. „Die Anlagen sind so kalkuliert, dass wir die Wärme zu den gleichen Preis-Konditionen erzeugen können wie bei Bezug aus den bisherigen konventionellen Quellen. Das macht die iKWK- Anlagen für unser Unternehmen so interessant“, betont Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt.
An den beiden Ausschreibungen, an denen die Stadtwerke Heidelberg beteiligt haben, haben den Angaben zufolge jeweils 3 bzw. 5 Anbieter teilgenommen.