Feicht versprach schnellere Prozesse hinsichtlich der Breitbandversorgung und sagte: „Kleinere und mittlere Unternehmen haben oft das Problem, dass sie kaum Personal vorhalten können, um neue Geschäftsmodelle auf Basis von künstlicher Intelligenz oder Blockchain-Technologie zu entwickeln.“
Er sehe sich hier in der der Pflicht, zu vermitteln und mittels Förderprojekten die Wirtschaft dazu zu motivieren, an Anwendungsfällen zu arbeiten. Den Unternehmen selbst empfahl er umzudenken. „Digitalisierung ist eine Haltung“, so Feicht. Es gehe darum, Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und im Unternehmen „eine Umgebung zu schaffen, in der junge Leute Lust haben zu arbeiten“.
Für Stefan Kapferer, den Vorsitzenden der BDEW-Hauptgeschäftsführung, ist Digitalisierung der Schlüssel zur Energiewende. Als Beispiel nannte er die Errichtung von einer Mio. Ladepunkten für die Elektromobilität, wie sie im Klimaschutzgesetz verankert sind. Der BDEW hingegen ist der Überzeugung, dass 400.000 Ladepunkte bis 2030 ausreichen werden, um zehn Mio. Elektrofahrzeuge zu versorgen.
EWE setzt beispielsweise auf Start-ups und Trendscouts
Wie intelligente Datenauswertung und Analyse im eigenen Unternehmen umgesetzt wird, erläuterte der Vorstandsvorsitzende des Oldenburger Energiekonzerns EWE, Stefan Dohler. Bei EWE werde systematische Trendanalyse betrieben. Trendscouts tragen laut Dohler aktuelle Zukunftsthemen in das Unternehmen hinein, 160 Mitarbeiter tauschen sich im Unternehmen regelmäßig dazu aus.
Um neue Geschäftsmodelle zu generieren, arbeite man mit externen Start-ups zusammen, berichtete er. Ziel sei es, die Kunden besser zu verstehen. „Früher hörten wir beim Versorger beim Zähler auf zu denken. Jetzt krabbeln wir langsam durch die Steckdosen hindurch, in die Wohnungen hinein“, so Dohler. Er regte eine großflächige Zusammenarbeit zwischen Versorgern auf dem Feld der Digitalisierung an. So gebe es noch keine übergreifende Plattform für energiebezogene Daten. Statt das Feld den internationalen Konzernen wie Amazon und Google zu überlassen, solle man sich zusammenschließen: „Lasst uns selber eine bauen“, erklärte er abschließend. (MBI)