Patentanmeldungen im Bereich Erneuerbare 2019 nach langer Durststrecke gestiegen


DPMA und das Europäische Patentamt (EPA) haben demnach in der Solartechnik (Solarthermie und Photovoltaik), bei Windkraftmaschinen, Wasserkraft sowie in der Erdwärme- und Biogastechnik 1.077 solcher Anmeldungen – und damit 9,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor veröffentlicht. „Die verschiedenen Nutzungsformen erneuerbarer Energien sind absolute Schlüsseltechnologien für den zukunftsfähigen Umbau vieler Wirtschaftsbereiche und für den Kampf gegen den Klimawandel“, sagt DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. Dass die Innovationstätigkeit hier wieder anzieht, ist eine gute Nachricht – nicht nur für den Umweltschutz.“ Die Patentanmeldungen werden nach den gesetzlichen Vorgaben in der Regel 18 Monate nach Einreichung veröffentlicht.


Zuwachs 2019 vor allem im Bereich der Windenergie


Das jüngste Plus bei den veröffentlichten Anmeldungen mit Wirkung für Deutschland geht dabei vor allem auf einen deutlichen Zuwachs um 16,6 Prozent bei Windkraftmaschinen zurück. Bei der Solartechnik sowie bei Erdwärme und Biogas sei ein „hauchdünnes Plus“ zu verzeichnen gewesen. Bei der Wasserkraft liegt die Zahl der Anmeldungen exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Patentanmeldungen von Unternehmen und freien Erfindern aus Deutschland war allerdings 2019 mit Ausnahme der Windkraft rückläufig.


Langfristig betrachtet liegen die Zahlen von 2019 deutlich unter denen von vor sechs Jahren. 2013 veröffentlichten DPMA und EPA noch 1.977 Patentanmeldungen mit innovativen Entwicklungen im Bereich erneuerbare Energien mit Wirkung für Deutschland. Im vergangenen Jahr waren es 900 weniger (-45,5 Prozent).


Patentanmeldungen im Bereich der Solartechnik gegenüber 2013 auf ein Drittel gesunken


Vor allem der Rückgang bei der Solartechnik ist laut DPMA auffällig: Vor sechs Jahren wurden noch 919 Anmeldungen veröffentlicht, im vergangenen Jahr nur ein Drittel davon (304). „Gründe dafür könnten im Vergleich zu früheren Jahren ungünstigere wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen sein.“ In einigen Bereichen der erneuerbaren Energien – wie etwa der Windkraft und der Wasserkraft – erscheine die Technik derzeit allerdings soweit ausgereift, dass neue Anmeldungen meist nur noch kleine Weiterentwicklungen bestehender Techniken enthalten.

Der allgemeine Trend der Anmeldezahlen bei den regenerativen Energien korrespondiert laut Patentamt im Großen und Ganzen mit der Entwicklung der internationalen Anmeldungen bei der WIPO (PCT-Anmeldungen). Die Weltorganisation verzeichnet in diesen Technologiebereichen für 2019 ebenfalls ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zu 2013.