Thüga-Gruppe beteiligt sich an Reallabor „Westküste 100“


Die Thüga-Gruppe beteiligt sich am Reallabor „Westküste 100“. Ziel ist der Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab zur Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärme. Nach Angaben der Thüga-Gruppe planen die Projektpartner, bis zum Jahr 2025 einen Elektrolyseur mit einer Leistung von rund 30 MW aufzubauen. Später sollen sogar 700 MW Leistung erreicht werden.


Das Projekt „Westküste 100“ ist einer der Gewinner des Ideenwettbewerbes „Reallabore der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Herzstück des Projekts ist der ganzheitliche Forschungs- und Entwicklungsansatz, aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und hierbei die entstehende Abwärme, den Wasserstoff und den Sauerstoff zu verwenden.


Treibstoffherstellung aus grünem Wasserstoff geplant


Der grüne Wasserstoff soll sowohl für die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in Gasnetze eingespeist werden. Für die Treibstoffherstellung wird Wasserstoff aus der Elektrolyse und unvermeidbares Kohlendioxid aus der regionalen Zementproduktion in Schleswig-Holstein für den Herstellungsprozess eingesetzt.


Bezüglich des bestehenden Gasnetzes wollen die Projektpartner unter realen Bedingungen testen, inwieweit eine Wasserstoffbeimischung für das Betreiben von Heizungen machbar ist. Hierfür soll in einem Netzabschnitt mit mehr als 200 Endkunden bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff beigemischt werden. „Die Ergebnisse dieses Reallabors werden der Thüga-Gruppe mit ihren knapp 100 kommunalen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Es kann somit als Blaupause für den Transit in Richtung dekarbonisierte Gasnetze dienen“, ergänzt Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga AG.


Wärmewende durch Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz


„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir das vorhandene Gasnetz nutzen, um dekarbonisierte Gase wie zum Beispiel grünen Wasserstoff für die Industrieproduktion sowie das Heizen unserer Wohnungen und Häuser bereit zu stellen“, sagte Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG. „Die technischen Lösungen sind vorhanden, jetzt kommt es darauf an, die Umsetzung im industriellem Maßstab voran zu bringen“, so Riechel weiter.


Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen Stadtwerke Heide GmbH und der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt sich die Thüga Aktiengesellschaft an dem Projekt. Weitere Projektteilnehmer sind EDF Deutschland, Holcim Deutschland, Open Grid Europe, Ørsted Deutschland, Raffinerie Heide, Stadtwerke Heide, Thüga AG und thyssenkrupp Industrial Solutions.