Dafür hat am 6. August der Bau einer Testanlage der Fraunhofer-Gesellschaft begonnen. Mit der Elektrolysetest- und versuchsplattform wollen Wissenschaftler den Angaben nach herausfinden, wie grüner Wasserstoff im großen Stil und kostengünstig hergestellt, transportiert und gespeichert werden kann.
Investitionsvolumen von 9,25 Mio. €
Das Land beteiligt sich mit rund acht Mio. € am Bau der insgesamt 9,25 Mio. € teuren Anlage, wie Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sagte. „Sachsen-Anhalt verfügt bei Wasserstoff-Technologien über erhebliche Potenziale und kann sich in den kommenden Jahren zur Wasserstoff-Modellregion weiterentwickeln“, erklärte er. Die Pilotanlage in Leuna soll den Angaben nach im Frühjahr 2021 fertig sein und rund 25 Mitarbeiter beschäftigen. Der dann produzierte grüne Wasserstoff soll für die Unternehmen des Chemieparks als Rohstoff zur Verfügung gestellt werden.
Fraunhofer IMWS und CBP arbeiten zusammen
Das Fraunhofer IMWS und das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP testen und evaluieren in Leuna Elektrolysesysteme anhand verschiedener Testzyklen und nutzen die Erkenntnisse aus dem Betrieb der Pilotanlage zur Technologiebewertung, techno-ökonomischen Bewertung sowie zur Validierung von Geschäftsmodellen und Identifikation künftiger Forschungsthemen. Dafür stehen modular nutzbare Testflächen für Power-to-X- und Power-to-Liquid-Projekte bis 5 MW Anschlussleistung zur Verfügung. Die Plattform ist an die Wasserstoff-Pipeline und den Stoffverbund des Chemieparks angeschlossen.
Politik forciert Investitionen in Elektrolyseure
In der Europäischen Union soll binnen zehn Jahren die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff stark ausgebaut werden, um die Energiewende voranzutreiben. Die EU-Kommission legte dazu kürzlich ihre Strategie vor. So sollen mit öffentlicher Unterstützung bis 2024 die Kapazitäten auf eine Million Tonnen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wachsen – sechsmal so viel wie heute. Bis 2030 sollen es zehn Millionen Tonnen sein.