Das teilte der Essener Konzern anlässlich der Bekanntgabe seiner Halbjahreszahlen mit. Wirtschaftlich sei man mit dem Verlauf des ersten Halbjahrs 2020 „sehr zufrieden“, heißt es bei der „neuen“ RWE, die ihren Schwerpunkt ganz anders als früher in den erneuerbaren Energien sucht.
In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete RWE ein bereinigtes Ebitda in Höhe von 1,8 Mrd. €. Beim Vergleich mit den Pro-forma-Zahlen des Vorjahrs zeigt sich ein Plus von 18 Prozent. Beim bereinigten Ebit mache der Anstieg sogar 33 Prozent aus; es liegt in den ersten sechs Monaten des Jahres bei 1,1 Mrd. €. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 795 Mio. €. Für das gesamte Jahr rechnet RWE mit einem bereinigte Ebitda zwischen 2,7 und 3,0 Mrd. € und einem bereinigten Ebit zwischen 1,2 und 1,5 Mrd. €. Der Gewinn soll sich zwischen 850 Mio. € und 1,15 Mrd. € bewegen.
Kerngeschäft Erneuerbare soll mit Zubau, Zukäufen und Projekten gestärkt werden
Mit Investitionen in neue Anlagen, Akquise und Entwicklung von Projektpipelines sowie dem Vorantreiben innovativer Technologien will RWE das Kerngeschäft weiter stärken. Ein Beispiel hierfür sei die geplante Übernahme des europäischen Onshore-Wind- und Solar-Entwicklungsgeschäfts von Nordex SE. RWE erhält dabei eine Projektpipeline von 2,7 GW. Davon liegen 1,9 GW in Frankreich, die übrigen 0,8 GW in Spanien, Schweden und Polen. Rund 15 Prozent der Pipeline ständen kurz vor der finalen Investitionsentscheidung oder befänden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Der Windanlagenhersteller benötigt das Geld dringend, die Gruppe ist operativ im ersten Halbjahr ins Minus gerutscht.
Als anderes Beispiel für die Wachstumspläne führt RWE den Offshore-Windpark Sofia an, für den RWE inzwischen die Lieferanten für die Übertragungstechnik und für die Turbinen vorausgewählt wurden. Vertragspartner für die Netzanbindung ist ein eigens gebildetes Konsortium aus GE Renewable Energy Grid Solutions und Sembcorp Marine. Der Windpark vor der Küste in Ostengland zähle mit 1,4 GW Kapazität zu den weltweit größten Windparks und soll mit 100 Windturbinen des Typs SG 14-222 DD von Siemens Gamesa Renewable Energy ausgestattet werden. Das Modell verfügt pro Anlage über eine Leistung von 14 MW.