Der revolvierende Konsortialkredit läuft bis zum 30. April 2022, wie Nordex heute bekannt gab. 90 Prozent der Kreditlinie werden von der Bundesrepublik Deutschland, der Stadt Hamburg und dem Land Mecklenburg-Vorpommern garantiert.
Nordex kämpft mit dem schwierigen Branchenumfeld in Deutschland – und mit der Corona-Pandemie. Ursprünglich wollte die Gruppe im laufenden Jahr einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Mrd. € sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Mio. € erwirtschaften, 2019 waren es 124 Mio. €. Mitte Juli gab Nordex dann bekannt, dass es einen Einbruch bei den Bestellungen gab. Zwischen April und Ende Juni bestellten Kunden demnach 217 Windenergieanlagen (WEA) für Projekte mit einer Leistung von zusammen 888 MW – im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 56 Prozent.
Die Gruppe versucht das Ruder in der aktuell stürmischen Phase herumzureißen. Jüngst wurde bekannt, dass man mit RWE über den Verkauf eines Portfolios von 2,7 GW an Entwicklungsprojekten unterschiedlicher Reifestufen unterhält. Der Verkauf soll etwas mehr als 400 Mio. € einbringen, die Projekte liegen in Frankreich, Spanien, Schweden und Polen. Im vierten Quartal soll die Transaktion abgeschlossen werden und Geld in die Kassen des Windanlagenherstellers spülen.
Banken vertrauen auf „zukunftsfähig aufgestelltes Technologieunternehmen“
Bis es so weit ist, steht nun die neue Kreditlinie bereit. „Mit der Kreditlinie sichern wir uns gegen die Auswirkungen auf unser operatives Geschäft und verbleibende Unsicherheiten durch die Covid-19-Pandemie gut ab“, sagt Christoph Burkhard, Finanzvorstand der Nordex Group. Entscheidend für den Erfolg sei dabei das von den staatlichen Bürgen und dem Bankenkonsortium entgegengebrachte Vertrauen in die Nordex Group als „zukunftsfähig aufgestelltes Technologieunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, einer Schlüsselbranche im 21. Jahrhundert.“