Novawood gewinnt Energie aus Eisenbahnschwellen und Altholz


Mit der Lieferung der Kesselanlage, die über eine thermische Leistung von 65 MW verfügen soll, haben die Unternehmen Aalborg Energie Technik a/s (AET) beauftragt. Wie AET mitteilte, wird das Biomasseheizkraftwerk voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 mit der Stromerzeugung beginnen.


Das Novawood-Projekt begann 2014 mit Besprechungen zwischen Novacarb, Engie Solutions und der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF, gefolgt von Gesprächen auf lokaler und nationaler Ebene. Die Betriebsgenehmigung wurde im März 2018 erteilt, im Dezember 2019 wurde das Projekt als Gewinner der CRE 5 Ausschreibung verkündet.


Anlage verwertet 130.000 Tonnen Eisenbahnschwellen und Altholz


Die Anlage wird jährlich ungefähr 130.000 Tonnen Eisenbahnschwellen und Altholz verbrennen, die sonst entsorgt werden müssten. Stattdessen werden daraus nun pro Stunde 55 Tonnen Dampf für die Bereitstellung an Novacarb und mit einer elektrischen Leistung von 14,6 MW Strom erzeugt und ins Netz eingespeist.


Engie Solutions wird als Hauptunternehmer das Sammeln der Brennstoffe von zwei Quellen organisieren: Eisenbahnschwellen von SNCF und Altholz von Soven. Die Eisenbahnschwellen enthalten Kreosot, PAH-Verbindungen und andere Chemikalien aus Zügen und werden als gefährlicher Abfall eingestuft. Das Kreosot, das teerhaltige Phenolverbindungen enthält, kann von der Oberfläche verdampfen und/oder in den Boden freigesetzt werden. Das Altholz enthält in diesem Fall mit chromatiertem Kupferarsenat behandeltes Holz und weist deshalb unter anderem einen hohen Kupfergehalt auf. Jedoch wird die Kombination des AET-Verbrennungssystems, des AET-Biomassekessels und der Rauchgasreinigung sehr geringe Emissionen bewirken, die mindestens den europäischen Emissionsgrenzwerten entsprechen.


Hoher Gesamtwirkungsgrad der Anlage


Der Biomassekessel wird über einen Wirkungsgrad von 92 Prozent und eine Dampftemperatur von 522°C verfügen und damit einen hohen Gesamtwirkungsgrad der Anlage gewährleisten. Der nach der Rauchgasbehandlung einbaute Endwärmetauscher kühlt die Rauchgastemperatur um mehr als 30 °C. Die regenerierte Energie wird unter anderem in einer stromerzeugenden ORC-Anlage genutzt. Dadurch wird der Gesamtwirkungsgrad der Anlage weiter erhöht. Der Eigenverbrauch von Strom für die Kesselanlage beträgt nur ungefähr 1,6 Prozent des Brennstoffwärmeeintrags und steigert dadurch die Netto Stromerzeugung.