RWE erhält Planfeststellungsbeschluss für Offshore-Windpark Kaskasi vor Helgoland


Wie RWE berichtet, ist Kaskasi damit der erste Offshore-Windpark in Deutschland, der nach erfolgreicher Auktionsteilnahme im sogenannten „Übergangssystem“ nach dem neuen Windenergie-auf-See-Gesetzgenehmigt wurde.


Ein Bestandteil der Genehmigung sind sogenannte Pilotwindenergieanlagen, bei denen innovative Technologien getestet werden. Der Windpark soll im Sommer 2022 ans Netz angeschlossen werden. Nach der vollständigen, kommerziellen Inbetriebnahme im vierten Quartal 2022 werde Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen können, heißt es.


Im Zeitraum 2020 bis einschließlich 2022 werde man allein in Deutschland rund eine Mrd. € netto in den Ausbau der Erneuerbaren investieren, sagt Sven Utermöhlen, Chief Operating Officer Wind Offshore Global bei RWE Renewables. Ein Großteil davon investiere man in den Offshore-Windpark Kaskasi. Die Investitionsentscheidung für den Windpark, der 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland entstehen soll, wurde im Frühjahr 2020 getroffen. Auch die Lieferanten für die Hauptkomponenten sind bereits ausgewählt und haben teilweise mit der Fertigung begonnen.


9-MW-Turbinen von Siemens Gamesa sollen Windenergie in Strom umwandeln


Der Offshore-Windpark Kaskasi wird aus insgesamt 38 Siemens-Gamesa-Windturbinen vom Typ SG 8.0-167 DD bestehen. Jede Turbine wird über eine installierte Leistung von bis zu 9 MW verfügen. Die Windturbinen werden auf Monopile-Fundamenten installiert. Mit den Arbeiten auf See soll ab dem dritten Quartal 2021 begonnen werden. Bei der Installation der Fundamente will RWE auf eine Vibrationsrammtechnik, das sogenannte „Vibro Pile Driving“, zurückgreifen. Dieses optimierte Installationsverfahren sei eine effiziente Alternative zur herkömmlichen Schlagrammtechnik und habe das Potenzial, sowohl die Konstruktionszeiten als auch Schallemissionen zu verringern. Außerdem werden am Windpark Kaskasi an drei ausgewählten Fundamenten innovative Stahlkragen angebracht. Der sogenannte „Collared Monopile“ wurde auf Grundlage eines von RWE entwickelten Patents entworfen und soll die Tragfähigkeit der Gesamtstruktur verbessern.


Kaskasi ist der sechste Windpark von RWE vor der deutschen Küste. Das Unternehmen betreibt die ebenfalls vor Helgoland gelegenen Offshore-Windparks Nordsee Ost (295 MW) und Amrumbank West (302 MW). Zum RWE Portfolio zählt auch Arkona, der mit einer installierten Leistung von 385 MW (RWE-Anteil 50 Prozent) größte Offshore-Windpark in der Ostsee. Darüber hinaus besitzt RWE Anteile an den Windparks Nordsee One und Alpha Ventus. Weltweit ist RWE Renewables nach eigenen Angaben der zweitgrößte Betreiber von Offshore-Windparks.


Neben Kaskasi errichtet das Unternehmen derzeit vor der britischen Küste den Offshore-Windpark Triton Knoll mit einer installierten Leistung von 857 MW (RWE-Anteil: 509 MW). Dieser Windpark soll im ersten Quartal 2022 seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen. Insgesamt verfügt das Unternehmen über eine Entwicklungspipeline aus Offshore-Optionen mit mehr als 7 GW.