Studie: Powerfuels könnten 2050 rund ein Viertel der Endenergie decken


Zu diesem Schluss gelangt die von der Global Alliance Powerfuels (GAP) in Auftrag gegebene Studie der finnischen LUT Universität „Powerfuels in a Renewable Energy World“. Powerfuels umfassen der Definition zufolge klimaneutrale Kraft-, Brenn- und Rohstoffe wie etwa Wasserstoff, e-Kerosin, e-Diesel oder Ammoniak, zu deren Erzeugung regenerative Energie eingesetzt wird.


Powerfuels können in verschiedenen Sektoren genutzt werden


Die Nutzung von Powerfuels beschränkt sich jedoch nicht auf einzelne Sektoren. Maßgeblich ist die Verwendung im Verkehrssektor mit 23.000 TWh im Jahr 2050, gefolgt von 15.500 TWh in der chemischen Industrie. Im Wärmesektor sind im Transformationsszenario 5.000 TWh veranschlagt. Das Transformationsszenario legt eins globales Energiesystem zu Grunde, das im Jahr 2050 im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris vollständig aus erneuerbaren Energiequellen besteht.


Die Studie geht davon aus, dass sich je nach Anwendungsart unterschiedliche Powerfuels mit spezifischen Eigenschaften am internationalen Markt etablieren werden, darunter Methanol, Wasserstoff, Methan, Ammoniak und nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren produzierte flüssige Energieträger. Für die Erzeugung von kohlenstoffbasierten Powerfuels werden nachhaltige CO2-Quellen wichtig, denn sie werden für ihre Produktion rund 6.000 Megatonnen CO2 jährlich benötigen. Dieser wird dann größtenteils auf dem Weg der direkten Luftabscheidung (Direct Air Capture) gewonnen, es entsteht somit ein geschlossener CO2-Kreislauf.


Kosten könnten auf 50 bis 80 € je MWh fallen


Das Szenario sieht einen globalen Handel für Powerfuels vor, sodass an den weltweit günstigsten Standorten produziert werden kann. So könnten die Kosten auf 50 bis 80 € je Megawattstunde im Jahr 2050 fallen.


Gegenüber einer reinen Selbstversorgung mit Powerfuels könnte vor allem Europa durch Importe aus Südamerika, Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten die Kosten für klimaneutrale Energieträger um 15 bis 30 Prozent reduzieren. Gerade in Regionen mit einem hohen Potenzial erneuerbarer Energien können Powerfuels zur inländischen Wertschöpfung und zum Aufbau einer nachhaltigen Industrie beitragen.


Globales Marktvolumen beträgt 2050 rund 2,1 Bio. €


Die Größe eines solchen globalen Marktes betrüge rund 2,1 Bio. € im Jahr 2050. Zu dessen Etablierung können in den kommenden Dekaden Investitionen von bis zu 18 Bio. € ausgelöst werden, davon ein Großteil in den Aufbau von Wind- und Solaranlagen. Dies entspricht in etwa dem aktuell prognostizierten Investitionsbedarf der Öl- und Gasindustrie im selben Zeitraum, in einem Business-as-Usual-Szenario.