Power-to-Liquid: Energiedienst steigt aus Projekt aus


Mit der Anlage sollte durch Elektrolyse aus Wasser mit Hilfe von Ökostrom Wasserstoff erzeugt werden, der mit Kohlenstoffdioxid angereichert zu synthetischem Diesel und Wachsen umgewandelt wird.


Energiedienst werde sich nun auf den Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums konzentrieren. Der regionale Energieversorger ist einer von 20 Gewinnern des Wettbewerbs. In dem Projekt geht es darum, Konzepte für den wirtschaftlichen Einsatz von Wasserstoff in einem regionalen Gebiet zu erforschen und umzusetzen.


Das Reallabor basiert auf der Power-to-Gas-Anlage auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Wyhlen. Hier wird ebenfalls mit Hilfe von Strom aus Wasserkraft Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der erneuerbare Wasserstoff dient im Moment noch dazu, mit fossilen Energieträgern erzeugten Wasserstoff in der Industrie zu ersetzen, soll aber auch als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge genutzt werden.


„Große Chancen“ in der direkten Nutzung von Wasserstoff für Mobilität


Da Energiedienst nicht zwei Pilotprojekte mit gleicher Sorgfalt parallel entwickeln könne, habe das Unternehmen beschlossen, sich auf das Wyhlener Projekt zu fokussieren. „Nach unserer Ansicht liegen auch in der direkten Nutzung des Wasserstoffs große Chancen, um klimaneutrale Mobilität voranzutreiben“, sagt Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. „Dies zeigt sich nicht nur im Engagement des Bundeswirtschaftsministeriums, das einen technologieoffenen Ansatz gewählt hat, sondern auch in zahlreichen weiteren Initiativen, die in den letzten Monaten zur Förderung der Power-to-X-Technologien entstanden sind.“


Das Reallabor baut auf der bestehenden Power-to-Gas-Anlage auf, die seit Dezember letzten Jahres in Betrieb ist. Der Umsetzungsstand sei damit „deutlich weiter“ als beim Power-to-Liquid-Projekt in Laufenburg, das derzeit noch in der Phase der Detailplanung ist. Laut der Projektpartner Audi und Ineratec soll der Bau der geplanten PtL-Anlage mit einem neuen Partner aus der Energiebranche an einem anderen Standort in der Schweiz weitergeführt werden.


Im Rahmen des Ideenwettbewerbs wird das Reallabor in Wyhlen durch die deutsche Bundesregierung gefördert. Die Förderanträge sind gestellt. „Energiedienst schließt nicht aus, das Thema Power-to-Liquid zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen“, heißt es seitens des Unternehmens weiter.