BASF und JenaBatteries kooperieren bei Elektrolyten für Redox-Flow-Batterien


Bei der RFB-Technologie speichern zwei flüssige durch eine Membran voneinander getrennte und in separaten Tanks gelagerte organische Elektrolyte den Strom. Im Rahmen der Zusammenarbeit liefere BASF einen der beiden Elektrolyte. Dieses Batteriematerial basiert auf einem Amin, also einem chemischen Zwischenprodukt, das das Unternehmen großtechnisch herstellen kann. JenaBatteries plant die Vermarktung der ersten RFB noch im laufenden Jahr.


RFB speichern elektrische Energie in chemischen Verbindungen. Die beiden Reaktionspartner liegen in gelöster Form vor und zirkulieren in zwei getrennten Kreisläufen. Der Ionenaustausch zwischen den beiden energiespeichernden Elektrolyten erfolgt durch eine Membran in der galvanischen Zelle. Hier erfolgt die chemische Reduktion bzw. Oxidation der gelösten Stoffe. Dabei wird elektrische Energie beim Laden aufgenommen und beim Entladen abgegeben.


Skalierbarkeit als Vorteil von Redox-Flow-Batterien: Leistungen von mehreren hundert MW und Kapazitäten im GWh-Bereich möglich


Die Größe der angeschlossenen und nach Bedarf skalierbaren Tanks ist der bestimmende Faktor für die Kapazität der RFB, berichten die beiden Unternehmen. Sie eignen sich somit für den Einsatz als großformatige, stationäre Energiespeicher ab einer Leistung von 100 kW und ab einer Kapazität von 400 kWh. Mit hoher Flexibilität ermöglichten RFB besonders hohe Leistungen von mehreren hundert MW und Kapazitäten in den Bereich von GWh.


Zum Tragen kommen diese Eigenschaften besonders bei regenerativen Energiequellen, die Strom bedarfsunabhängig erzeugen. Überschüssig anfallender Strom kann gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden. RFB enthalten den Angaben zufolge keine brennbaren oder explosiven Substanzen. Verglichen mit anderen Batterien seien RFB etwa zehnmal länger haltbar, da sie sich über 10.000 Mal aufladen lassen.


Industrielle Fertigung des Elektrolyts bei BASF ermöglicht Kostensenkung


BASF verfüge als weltweit agierendes Unternehmen über das Know-how, die nötigen Ressourcen „und nicht zuletzt über ein besonderes Verständnis für die Technologie von JenaBatteries“, sagt Olaf Conrad, Geschäftsführer von JenaBatteries. „Die industrielle Fertigung des Elektrolyts bei BASF im großen Maßstab ermöglicht es uns, unseren Kunden eine im Vergleich zum Wettbewerb kostengünstige Stromspeichertechnologie zur Verfügung zu stellen.“


Für BASF biete die Zusammenarbeit ein „neues, attraktives und zukunftsorientiertes Anwendungsgebiet unserer Amine-Chemie, mit der wir weltweit zu den bedeutendsten Unternehmen zählen“, so Oliver Cullmann, Leiter der Einheit Special Amines Europe im BASF-Unternehmensbereich Intermediates.