Die Lieferung der ersten Batterieanlagen, die neben den Batteriesystemen auch Heiz- und Kühlgeräte, Kabel sowie Unterflurgehäuse umfassen, ist für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant. Voraussichtlich bis 2021 sollen dann alle 40 Anlagen ausgeliefert werden. Akasol beschäftigt sich den Angaben zufolge seit mehr als zehn Jahren mit der Entwicklung von Antriebsbatterien für Züge.
Der von Elektromotoren angetriebene Wasserstoffzug befindet sich seit September 2018 in Norddeutschland im Fahrgasteinsatz. „Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass etwa 40 Prozent der deutschen Schienenstrecken keine Oberleitungen besitzen, und zwar vorwiegend dort, wo sich die Installation und eine dauerhafte Unterhaltung nicht lohnt, stellt der erweiterte Fokus im Bereich von Brennstoffzellen-Anwendungen ein enormes Marktpotential für Akasol dar“, sagt Sven Schulz, CEO der Akasol AG.
Jeder Brennstoffzellenzug mit zwei 220-kWh-Batteriesystemen ausgestattet
Jeder Coradia iLint ist mit zwei Hochleistungsbatteriesystemen mit einer Gesamtkapazität von 220 kWh ausgestattet. Die beim Bremsen erzeugte elektrische Energie wird in Akasols Systemen zwischengespeichert und beim Beschleunigungsvorgang an die Elektromotoren wieder abgegeben. Die Kombination aus Brennstoffzelle und unserer intelligenten Hochleistungsbatterie ermögliche sowohl die kontinuierliche Speicherung der durch die Brennstoffzelle erzeugten elektrischen Energie, als auch die dynamische Aufnahme von hohen elektrischen Leistungen, die durch Rekuperation beim Bremsvorgang erzeugt werden, erläutert Schulz. Darüber hinaus stellten die Systeme nicht nur die notwendige Antriebsleistung zur Verfügung, sondern versorgten auch die Bordsysteme wie Beleuchtung und Klimatisierung. Das Batteriesystem ermögliche zudem durch die hohe Ladeleistung von 3C eine Schnellladung in einer sehr kurzen Zeit und biete eine hohe Zyklenfestigkeit sowie ein leistungsstarkes Thermomanagement.
Über die Anwendung in Kombination mit der Brennstoffzelle hinaus ist das Batteriesystem von Akasol auch für batterieelektrische Nahverkehrszüge auf nicht elektrifizierten Strecken geeignet, auf denen die Batterie an Haltestellen partiell mit hoher elektrischer Leistung nachgeladen wird. Diese Technologie entwickele Akasol zurzeit mit großen Bahnherstellern in Deutschland, Europa, den USA und Asien.