Die fünf Partner des Wasserstoffprojektes GET H2 Nukleus, zu denen bp, Evonik, Nowega, OGE und RWE zählen, fordern eine zeitnahe Umsetzung der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategien. Die für die Umsetzung der Strategien notwendigen gesetzlichen Änderungen seien auch für GET H2 Nukleus eine wichtige Grundlage, teilten die Projektpartner mit. „Nur so kann die notwendige Investitionssicherheit für die an Wasserstoffprojekten beteiligten Unternehmen geschaffen werden“, sagte Thomas Basten, Leiter Pipelines der Evonik-Division Technology & Infrastructure. Die bisherigen Signale aus der Politik seien sehr positiv.
Mit der Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, dem Transport über 130 Kilometer Rohrleitungen und der Abnahme im Industriesektor ist der GET H2 Nukleus eines der Vorreiterprojekte für eine ganzheitliche Wasserstoffinfrastruktur. „Wir starten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, im Umfeld zentraler Energieknotenpunkte Europas. Das macht den GET H2 Nukleus zu einem idealen ersten Baustein des europäischen Wasserstoffnetzes“, sagte Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation SE.
Wasserstoffproduktion könnte 2023 starten
Derzeit laufen nach Angaben der Projektpartner die Baufeldvorbereitung und technische Planung der 100 MW Elektrolyseanlage in Lingen. Zudem liege bereits das Netzanschlussbegehren für die Einspeisung des grünen Wasserstoffs in Lingen vor. Es würden zudem die ersten Maßnahmen zur Umstellung bestehender Erdgasleitungen auf Wasserstoff getroffen. Im August 2020 soll dann der Bau der Verbindungsleitung vom Chemiepark von Evonik in Marl zur Raffinerie von BP in Gelsenkirchen-Scholven beginnen. Die Produktion des grünen Wasserstoffs und die Belieferung der Kunden sollen bereits 2023 starten, soweit die erforderlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die notwendigen gesetzlichen Änderungen in den nächsten Monaten verabschiedet und umgesetzt werden.