Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber wurde im Juni 2020 ein Marktwert Windenergie an Land in Höhe von 2,203 ct/kWh registriert. Das ist ein Anstieg von 81,5 Prozent gegenüber dem Wert aus dem Mai 2020. Der Marktwert Wind an Land bewegt sich damit auch wieder auf dem Vorjahreswert, gegenüber dem Juni 2019 beläuft sich der Preisrückgang lediglich auf 1,3 Prozent.
Die Windenergie auf See und die Photovoltaik liegen beim Marktwert dagegen noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Bei der Windenergie auf See liegt der Marktwert im Juni 2020 bei 2,196 ct/kWh – das sind 17,5 Prozent weniger als die 2,662 ct/kWh aus dem Juni 2019. Gegenüber dem Mai 2020 zeigt sich aber auch bei diesem Technologiesegment eine deutliche Erhöhung mit einem Anstieg des Marktwerts um 76,1 Prozent (Mai 2020: 1,247 ct/kWh).
Am deutlichsten fällt die Spreizung der Marktwerte im aktuellen Jahresverlauf bei der Photovoltaik aus. Hier ist der Marktwert im Juni 2020 auf 2,473 ct/kWh gestiegen. Das ist ein Plus gegenüber dem Mai um 75,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist der Marktwert Solar um 15 Prozent gesunken. Den Tiefststand erreichten die Marktwerte im April 2020. Sowohl die Windenergie an Land (0,94 ct/kWh) als auch die Photovoltaik (0,89 ct/kWh) erlösten noch nicht einmal ein Cent pro gelieferter Kilowattstunde. Verglichen damit ist das aktuelle Niveau bei der PV fast dreimal so hoch.
Der Effekt der anhaltenden Niedrigpreise an den Strombörsen manifestiert sich auch auf dem EEG-Konto. Hier erwirtschafteten die Übertragungsnetzbetreiber mit nicht direkt vermarktetem EEG-Strom im April im Schnitt lediglich 9,67 €/MWh, im Juni waren es immerhin wieder 23,06 €/MWh. Das Guthaben, das zum Jahresstart noch bei zwei Milliarden Euro lag, ist inzwischen aber aufgebraucht, das EEG-Konto liegt mit 1,2 Mrd. € im Minus.