Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mitteilte, sei Wasserstoff bei der Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors entscheidend. Zugleich könnten sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln. „Mit der Wasserstoffstrategie stellen wir die Weichen dafür, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte das Ziel Deutschlands, eine Führungsrolle bei der Wasserstofftechnologie einzunehmen: „Wir werden die Förderung von Forschung und Innovation zum Grünen Wasserstoff weiter intensivieren: von der Erzeugung, über Speicherung, Transport und Verteilung bis hin zur Anwendung. Bis 2023 stellen wir dafür zusätzlich 310 Mio. € zur Verfügung. Das wird uns Rückenwind geben, damit Deutschland um den Weltmeistertitel beim Grünen Wasserstoff erfolgreich mitspielen kann.“
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) erwartet von der Nationalen Wasserstoffstrategie, dass sie Deutschland doppelten Schub verleihen wird – für den Klimaschutz und für die nachhaltige Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise. Grüner Wasserstoff bietet uns die Chance, Klimaschutz in den Bereichen voranzubringen, wo wir bisher noch keine Lösungen hatten, zum Beispiel in der Stahlindustrie oder im Flugverkehr. Das funktioniert, weil die Strategie vor allem auf die Förderung von „grünem Wasserstoff“ ausgerichtet ist. Sie betonte die Notwendigkeit, erneuerbare Energien auszubauen, die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte, dass Wasserstoff auch im Verkehrsbereich gebraucht wird. „Mit unserer Wasserstoffstrategie geben wir den Unternehmen jetzt einen klaren Rahmen vor und machen Investitionsentscheidungen planbar“, so Scheuer. „Mit den HyLand-Projekten sind wir bereits dabei, in einzelnen Regionen die Wasserstofftechnologie von der Erzeugung bis zur Nutzung vor Ort aufzubauen“. Das müsse im nächsten Schritt jetzt bundesweit geschehen. „Zusätzlich werden wir ein Wasserstoff-Anwendungs- und Technologie-Zentrum für die Zulieferindustrie sowie eine eigene Brennstoffzellproduktion in Deutschland unterstützen und aufbauen, sagte Scheuer weiter. „Das bietet eine Zukunftsperspektive für die deutsche Fahrzeugindustrie und sichert viele Arbeitsplätze.“
Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie wird eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, dessen Mitglieder bereits vom Bundeskabinett ernannt wurden. Es handelt sich dabei um ein Gremium von 26 nationalen und internationalen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Wasserstoffrat tritt zweimal pro Jahr zusammen.