Hybridturmhersteller Max Bögl kooperiert auch mit Siemens Gamesa Renewable Energy


Der Partnerschaftsrahmenvertrag sieht vor, dass Projektentwickler, die eine Siemens Gamesa Windkraftanlage planen, Hybridtürme zukünftig als Teilleistung direkt über Max Bögl einkaufen können, um so die Schnittstellen zu reduzieren und noch wirtschaftlicher planen zu können. Max Bögl hatte kürzlich bereits eine Zusammenarbeit mit Vestas vereinbart.


Ein erstes Projekt, bei dem das neue Vertragskonstrukt zwischen Siemens Gamesa und Max Bögl zum Tragen kommt, ist der Windpark Coesfeld Letter Bruch GmbH, der von der SL NaturEnergie Unternehmensgruppe entwickelt wird. Das Windparkprojekt in Coesfeld zeige, dass neu gedachte Partnerschaften sowie intensive Gespräche unter allen Projektteilnehmern in herausfordernden Zeiten maßgeblich seien. „Die Vorteile für den Endkunden durch den Direkteinkauf sprechen für sich: Durch den separaten Einkauf von Teilleistungen, wie etwa unserem Hybridturm, erhöht sich die Wirtschaftlichkeit des gesamten Pakets spürbar“, sagt Josef Knitl, Vorstand der Max Bögl Wind AG.


Windpark in Coesfeld mit 52,8 MW Leistung aktuell eines der größten Windprojekte in NRW


Auch bei Siemens Gamesa ist man von dem Erfolg der Partnerschaft überzeugt: „Das Projekt in Coesfeld zeigt, wie sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Zulieferern und Projektentwicklern auch an anspruchsvollen Standorten rentable Windparks realisieren lassen“, sagt Gunnar Liehr, Leiter Sales and Marketing Onshore für Deutschland bei Siemens Gamesa. „Wir freuen uns, dass es gemeinsam mit SL NaturEnergie und der Max Bögl Wind AG gelungen ist, ein Großprojekt auf den Weg zu bringen und so das große Potenzial der Windenergie in Deutschland aufzuzeigen.“


Mit 13 modernen Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 52,8 MW ist das Projekt im westlichen Münsterland momentan eines der größten Windenergieprojekte in NRW. Betrieben wird der Windpark Coesfeld Letter Bruch von SL NaturEnergie gemeinsam mit der Emergy als Gemeinschaftsbetrieb der Stadtwerke Coesfeld und Borken sowie der Bürgerenergiegesellschaft Letter Wind. So bleibe möglichst viel Wertschöpfung aus dem Anlagenbetrieb direkt in der Region und bei den Bürgern. „Wir haben in Coesfeld von vorneherein auf die Kooperation mit Stadtwerken und Flächeneigentümern gesetzt. Hinzu kommen Bürgerbeteiligung und die Unterstützung gesellschaftlichen Engagements durch eine Bürgerstiftung“, sagt Milan Nitzschke, Mitglied der Geschäftsführung von SL NaturEnergie.


Hybrid-Türme senken CO2-Fußabdruck der WEA um mehr als 20 Prozent


Die Windenergieanlagen in Coesfeld produzieren künftig jährlich rund 125 GWh. Acht Anlagen des Typs SWT-142 werden in einer Nabenhöhe von 165 Metern auf dem Hybridturm 2.0 der Max Bögl Wind AG installiert, eine Anlage des Typs SWT-130 ebenfalls in 165 Metern auf dem Hybridturm der ersten Generation. Vier weitere Anlagen des Typs SWT-142 entstehen in 129 Metern Nabenhöhe, installiert auf Stahlrohrtürmen. Bei allen 13 Windkraftanlagen stammen die Fundamente sowie die Betonsegmente der Hybridtürme von der Max Bögl Wind AG. Die Inbetriebnahme des Windparks ist bis Frühjahr 2021 geplant.


Vor wenigen Wochen hatte Max Bögl eine Kooperation mit dem dänischen Windkraftkonzern Vestas bekannt gegeben. Das Potenzial der Partnerschaft bestehe im gemeinsamen Fokus auf Modularität in der Produktstrategie, sagte Jan Hagen, VP Technical Sales, Vestas Northern & Central Europe. Die Beton-Hybridturmlösung biete erhebliche Vorteile für die Umwelt, da sie den CO2-Fußabdruck einer Windenergieanlage, im Vergleich zu einer Windenergieanlage mit Turmlösung aus Stahl, um mehr als 20 Prozent senke und die hohe Recyclingfähigkeit der Windenergieanlage am Ende ihrer Lebensdauer erhalten bleibe.