Berliner Senat beschließt „Masterplan Solarcity“


Der Berliner Senat hat heute auf Vorlage der von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop einen umfassenden Maßnahmenkatalog beschlossen, um den Solarausbau in Berlin zu beschleunigen. Grundlage ist der „Masterplan Solarcity“, eine Potenzialstudie, der zufolge 25 Prozent des Berliner Strombedarfs über die Photovoltaik gedeckt werden kann.

Die Expertenempfehlung Masterplan Solarcity wurde vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem (ISE) und dem Expertenkreis zum Masterplan Solarcity entwickelt und umfasst einen Katalog mit 27 Maßnahmen zur Beschleunigung des Solarausbaus in Berlin sowie eine begleitende Studie des Fraunhofer Instituts. Einer der ersten Schritte zur Umsetzung ist die Schaffung einer Koordinierungsstelle.


„Es ist notwendig, dass die Bundesregierung den rechtlichen Rahmen für Solarenergie in den Städten endlich verbessert“, sagt Pop. Die vorhandenen Spielräume wolle man dennoch auf Landesebene aktiv nutzen. „Mit dem Masterplan Solarcity werden wir Information und Beratung ausbauen, Anreize setzen und auch regulative Instrumente prüfen. Die Umsetzung des Masterplans Solarcity ist eine Gemeinschaftsaufgabe für den Senat, aber auch für alle Berliner Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft.“


Photovoltaikleistung-Leistung von 4.400 MWp bis zum Zieljahr 2050


26 Experten aus der Energie- und Solarwirtschaft, Wohnungswirtschaft, Verbänden und Interessenvertretungen, Landesunternehmen, Wissenschaft und der Verwaltung begleiten seit November 2018 die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe als Expertenkreis bei der Erstellung des Masterplans Solarcity. In sieben Sitzungen sowie mehreren Terminen zur Themenvertiefung identifizierte der Expertenkreis Hemmnisse und Chancen für den Ausbau der Solarenergie in Berlin.


Ergebnis ist ein breiter Maßnahmenmix, der 27 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern umfasst. Dabei wird die Schaffung von Anreizen und besseren Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie der Abbau von Barrieren und die Notwendigkeit von Öffentlichkeitsarbeit und Informationen.


Die Masterplanstudie des Fraunhofer ISE zeigt, dass die Zielstellung von 25 Prozent Solarstrom in Berlin erreichbar ist, wenn die Potenziale aller Eigentümergruppen parallel erschlossen werden. Eine PV-Leistung von 4.400 MWp bis zum Zieljahr 2050 müsste in Berlin installiert werden, um 14 Petajoule Solarstrom pro Jahr erzeugen zu können. Nach einer Analyse der HTW Berlin sind 6 bis 10 GW Solarleistung auf den Berliner Dächern möglich, das Potenzial zur Umsetzung des Masterplans ist also gegeben.


Die ISE-Studie gibt einen Überblick über dessen Verteilung auf Eigentümergruppen, verschiedene Nutzungsarten und die Bezirke. Deutlich wird, dass der überwiegende Anteil der zu errichtenden Solaranlagen durch private Akteure und landeseigene Unternehmen zu realisieren ist. Daher empfiehlt sowohl die Studie als auch der Maßnahmenkatalog den Abschluss von Partnerschaftsvereinbarungen zwischen den Akteuren und dem Senat.