Power-to-Gas: NürnbergMesse will Wasserstoff-Kraftwerk bauen


Das kündigten Geschäftsführer Roland Fleck und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in Nürnberg an. Die Messe wird getragen von der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern. Das Kraftwerk soll bis Ende 2023 stehen und dann zunächst die Grundlast abdecken, fünf Jahre später soll die komplette Energie für das Nürnberger Messewesen CO2-frei geliefert werden können.


Vorgesehen sei ein Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe, heißt es. Allein die reine Technik werde 30 bis 40 Mio. € kosten. Startschuss für das Projekt ist bereits im kommenden Jahr, schon bis Ende 2023 soll der Grundbedarf an Energie auf dem Messegelände von derzeit 1,25 MW zu 100 Prozent aus regenerativer Energie abgedeckt werden. In weiteren Schritten ist geplant, die Anlage auf bis zu 15 MW stufenweise auszubauen.


Das Kraftwerk soll den Strom großer Photovoltaik-Flächen auf den Dächern der Messehallen nutzen. Die dort gewonnene Energie soll mit Hilfe von Wasserstoff gespeichert und dann später über Brennstoffzellen und Wasserstoff-Tankstellen verbraucht werden. Reine Photovoltaik – ohne Wasserstoff – sei für die Messe nicht geeignet, da viel Energie in den sonnenarmen Wintern und wenig Energie in den sonnstarken Sommern gebraucht werde, hieß es.


Investition in Nürnberg Teil der Wasserstoff-Initiative des Freistaates Bayern


Die Investition in Nürnberg ist Teil der Wasserstoff-Initiative des Freistaates Bayern. Nach Angaben von Aiwanger will der Freistaat bis 2030 ein Netz von 100 Wasserstofftankstellen schaffen. Dazu stünden 50 Mio. € an Fördermitteln bereit. Aiwanger forderte die Akteure aus dem Energiesektor auf, die Wasserstoff-Initiative mitzutragen, auch wenn die Profitabilität derzeit noch „nicht in vollem Umfang“ gegeben sein möge.


Wasserstoff habe Potenzial für die Luftfahrt, für die Industrie, als Lkw-Treibstoff und als Speichermedium für Photovoltaik-Strom, etwa wenn für ältere Anlage die Einspeisevergütung auslaufe. „Wir müssen überall Akteure finden, die sich von der Wasserstofftechnik Profit versprechen“, sagte Aiwanger.