Bioethanolproduktion in Deutschland steigt 2020 um sieben Prozent auf rund 700.000 Tonnen


Die für Kraftstoffanwendung genormte deutsche Bioethanolproduktion betrug im Jahr 2020 rund 700.000 Tonnen, ein Anstieg um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Corona-Jahr 2020 hatten die deutschen Produzenten auch den Grundstoff für Desinfektionsmittel geliefert.


In einem 2020 pandemiebedingt stark rückläufigen Kraftstoffmarkt, in dem mit 16,2 Mio. Tonnen fast 10 Prozent weniger Benzin abgesetzt wurde als im Vorjahr (2019: 18,0 Mio. Tonnen), verringerte sich auch der Verbrauch von Bioethanol. Die den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischte Menge an Ethanol und Ethyltertiärbutylether (ETBE) verringerte sich um 4 Prozent auf knapp 1,10 Mio. Tonnen (2019: 1,14 Mio. Tonnen).


Zur ETBE-Erzeugung wurden über 125.000 Tonnen Bioethanol und damit 42,8 Prozent mehr als im Jahr 2019 (knapp 88.000 Tonnen) eingesetzt. Die Beimischung von Bioethanol zu Benzin verringerte sich hingegen um knapp 8 Prozent auf 971.000 Tonnen (2019: 1,1 Mio. Tonnen). Der Bioethanolanteil im Benzinmarkt stieg auf 6,4 Vol.-Prozent an (2019: 6,0 Vol.-Prozent).


E10 erreicht 2020 Marktanteil von 14,0 Prozent


Auch der Marktanteil der Benzinsorte Super E10 am Benzinabsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 14,0 Prozent (2019: 13,7 Prozent), wie der Verband weiter berichtet. Die absolute Absatzmenge betrug hier 2,27 Mio. Tonnen. Im Vorjahr waren es 2,46 Mio. Tonnen. Super (E5) erreichte mit 13,1 Mio. Tonnen in 2020 einen Marktanteil von 80,6 Prozent. Im Vorjahr entsprachen die abgesetzten 14,7 Mio. Tonnen Super (E5) einem Marktanteil von 81,7 Prozent. Super Plus erreichte einen etwas höheren Marktanteil von 5,4 Prozent (2019: 4,6 Prozent).


Die heimische Produktion von Bioethanol stieg im zurückliegenden Jahr um 7,1 Prozent auf rund 700.000 Tonnen (2019: 652.000 Tonnen). Die Produktion auf Grundlage von Zuckerrübenstoffen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um fast 19 Prozent, während die Produktion getreidebasierten Bioethanols um 5 Prozent stieg.


3 Mio. Tonnen CO2 durch Nutzung von Bioethanol eingespart


„Trotz Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen bei der Mobilität konnten die Hersteller von Bioethanol ihre Produktion steigern“, fasst Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe, die Entwicklung zusammen. Die zu Jahresbeginn von vier auf sechs Prozent angehobene Treibhausgasminderungs-Quote im Verkehr und die zusätzlichen Absatzmöglichkeiten von Bioethanol zur Herstellung von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln hätten zur positiven Entwicklung der heimischen Bioethanolbranche beigetragen.


„Durch die Nutzung von Bioethanol konnten im vergangenen Jahr etwa 3 Mio. Tonnen CO2 im Verkehr eingespart werden, dies entspricht rechnerisch einer Million emissionsfreien Pkw“, so Walter weiter. Mit einer ambitionierten Anhebung der Treibhausgasminderungs-Quote bis zum Jahr 2030, die derzeit vom Bundestag diskutiert wird, lasse sich diese Klimaschutzwirkung „nachhaltig verstärken“.