LichtBlick setzt bei Ausbau der erneuerbaren Energien zunehmend auf PPA-Lösungen


Die LichtBlick-Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um über 60 Prozent auf 1,114 Mrd. €, wie das Unternehmen berichtet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) stieg von 28 auf 50 Mio. €. Dabei setzte LichtBlick mit 4,5 TWh rund 80 Prozent mehr Ökostrom ab als 2019. Der Gasabsatz blieb mit 1,6 TWh nahezu stabil. Die Zahl der Kundenverträge stieg den Angaben zufolge um über 50 Prozent.


Größter Wachstumstreiber war die Übernahme des Heizstromgeschäfts von E.ON. Alle ehemaligen E.ON-Kunden wurden auf Ökostrom umgestellt. Auch auf den eigenen Absatzkanälen konnte LichtBlick bei Privat- und Geschäftskunden zulegen. Dabei spielen digitale Vertriebs- und Kommunikationskanäle eine immer wichtigere Rolle.


LichtBlick sei 2020 zum fünftgrößten Stromanbieter in Deutschland aufgestiegen, berichtet das Unternehmen. Als einziges Unternehmen unter den großen Versorgern setze man dabei ausschließlich auf CO2-freien Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien.


Bis 2025 soll ein Fünftel des Absatzes aus eigenen Anlagen und PPA gedeckt werden


LichtBlick setze künftig auch auf Ökostrom aus eigenen Anlagen und der Direktvermarktung über Power Purchase Agreements (PPA). Bis 2025 will das Unternehmen so bis zu einem Fünftel seines Stromabsatzes decken. „Gemeinsam mit unserem Mutterkonzern Eneco investieren wir in erneuerbare Energien. Wir bringen zusätzliche Mengen Wind- und Solarstrom in den Markt und decken die wachsende Kundennachfrage“, sagt Enno Wolf, der gemeinsam mit Constantin Eis die Geschäftsführung des Ökoenergieversorgers verantwortet.


LichtBlick bezieht ab 2022 Strom aus acht deutschen Solarparks mit einer Leistung von 43 MW. Dazu hat der LichtBlick-Mutterkonzern Eneco ein PPA mit der Enerparc-Tochter Sunnic Lighthouse abgeschlossen. Statt wie bisher die EEG-Förderung in Anspruch zu nehmen, werde der Solarstrom ab Vertragsbeginn 2022 über den freien Markt finanziert. Bereits seit Jahresbeginn bezieht LichtBlick Strom aus einem Windpark in Norddeutschland. Weitere PPA-Abschlüsse sollen in den kommenden Monaten folgen.


SolarBlick: Projektpipeline von über 250 MW an potentiellen PV-Freiflächen in Deutschland


Für den Bau und Betrieb von Solarparks haben LichtBlick und Eneco zudem eine Kooperation mit dem Partner Eventus Wind vereinbart, aus der das Unternehmen SolarBlick hervorgegangen ist. SolarBlick hat aktuell eine Projektpipeline von über 250 Megawatt an potentiellen PV-Freiflächen in Deutschland. Hier soll künftig Strom für LichtBlick-Kunden produziert werden.


Um der Klimakrise wirksam zu begegnen, müsse konsequent gehandelt werden. Hierzu formuliert LichtBlick fünf politische Forderungen. So müsse das Ausbautempo von Wind- und Solarstrom verdoppelt werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. LichtBlick fordert weiterhin mehr Wettbewerb – zum Beispiel bei der Möglichkeit, Wind- und Solarstrom an Endkunden zu vermarkten oder bei der Lieferung von Fahrstrom an öffentliche Ladesäulen. „Die größte Wirkung für das Klima hat der Preis. Deshalb muss saubere Energie billiger und dreckige Energie teurer werden. Ein entscheidender Schritt ist die Abschaffung der EEG-Umlage und die Erhöhung der CO2-Preise“, sagt Wolf.