Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat heute den wettbewerblichen Aufruf für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für strombasierte Kraftstoffe (Power-to-Liquid, PtL) gestartet.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat heute den wettbewerblichen Aufruf für die Errichtung und den Betrieb einer Entwicklungsplattform für strombasierte Kraftstoffe (Power-to-Liquid, PtL) gestartet. Ab sofort können Projektskizzen mit einer Produktionskapazität von bis zu 10.000 Tonnen PtL-Kraftstoff pro Jahr beim BMVI eingereicht werden. Die PtL-Entwicklungsplattform soll sowohl der Forschung als auch Demonstrationszwecken dienen, um die Lücke zwischen Entwicklung und industriellen Markthochlauf von PtL-Kraftstoffen zu schließen. Dabei werde der Fokus auf dem Luft- und Schiffverkehr liegen.
Der heute gestartete Förderaufruf soll der Auswahl einer Wissenschafts- und Forschungseinrichtung dienen, welche die Errichtung und den Betrieb der PtL-Plattform koordiniert. Die Zuwendung werde in einem mehrstufigen Wettbewerb ermittelt. Die Einreichung der Projektskizzen für die Teilnahme an der 1. Stufe ist ab sofort und bis zum 15. Oktober 2021 möglich.
Die Förderung der PtL-Entwicklungsplattform ist Teil des BMVI Gesamtförderkonzepts für erneuerbare Kraftstoffe, welches für den Zeitraum 2021-2024 insgesamt 1,54 Mrd. € an Fördermitteln bereitstellt. Das Gesamtförderkonzept setzt sich aus vier Maßnahmen zusammen:
1. Eine erste Förderrichtlinie zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wurde bereits am 11. Mai 2021 veröffentlicht und widmet sich der Weiterentwicklung von erneuerbaren Kraftstofftechnologien. Sie zielt vor allem auf angewandte Forschungs-, Demonstrations- und Pilotvorhaben ab.
2. Der heute veröffentlichte, wettbewerbliche Förderaufruf zur Errichtung und dem Betrieb einer PtL-Entwicklungsplattform soll eine Forschungs- und Demonstrationsanlage im semi-industriellen Maßstab umsetzen und den Übergang zum Markteintritt von PtL-Kraftstoffen schaffen.
3. Bei einer weiteren Förderrichtlinie geht es um Investitionen in die Umrüstung oder den Neubau von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Kraftstoffe (strombasierte Kraftstoffe und fortschrittliche Biokraftstoffe), damit diese auch in größerem Umfang am Markt verfügbar sind. Die Förderrichtlinie soll im 2. Halbjahr 2021 veröffentlicht werden.
4. Die vierte Fördermaßnahme soll zielgerichtet den Markthochlauf von strombasiertem Kerosin unterstützen. Eine Vorstudie zu Ausgestaltungsmöglichkeiten des Förderdesigns ist beauftragt und im Rahmen dessen wird seit Anfang August mit einem unverbindlichen Skizzenaufruf das Feedback von Marktteilnehmern eingeholt. Das darauf aufbauende verbindliche wettbewerbliche Förderverfahren startet voraussichtlich Anfang 2022.
Die PtL-Entwicklungsplattform werde Teil des Deutschen Zentrums Mobilität (DZM) sein. Mit dem DZM soll eine übergeordnete Plattform geschaffen werden, um kreativ, interdisziplinär und innovativ zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu erdenken, zu entwickeln und in der Praxis unmittelbar zu erproben, heißt es. Die PtL-Entwicklungsplattform gliedere sich hier als ein zentrales Entwicklungszentrum im Themencluster „Strombasierte Kraftstoffe“ ein.