Die Strommarktdesignstudie des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) bietet der Bioenergie bewusst einen stärkeren Raum.
Viele andere Studien postulierten mit Blick auf die Nutzung von Bioenergie eine „Phase-out“-Entwicklung. Dies bringe aber mit sich, dass andere Flexibilitäten, wie etwa im Zusammenhang mit dem Zubau an Gaskraftwerken, erforderlich seien.
So rechne die BEE-Studie gegenüber anderen Studien, etwa den Langfristszenarien des BMWi, mit einem vergleichbaren Gesamtbedarf an Flexibilität. Der wesentliche Unterschied liege darin, dass in der BEE-Analyse auch die „sinnvolle Einbeziehung von Bioenergie und der Batteriespeicher zur Sicherung der Versorgungssicherheit realisiert wird.“
Mit Blick auf Nutzungskonkurrenzen bei der nachhaltigen Biomasse durch Nachfrage etwa aus der Industrie und aus dem Verkehrssegment (Bio-LNG für den Schwerlastverkehr) machten die Autoren im Rahmen der Onlinevorstellung der Studie deutlich, dass es nicht um eine Ausweitung der Stromerzeugung gegenüber der aktuellen Situation gehe. BEE-Präsidentin Simone Peter betonte gleichwohl, dass eine erzeugungsnah hergestellte Biomasse in der Lage sei, Aufgaben in verschiedenen Sektoren zu adressieren.
Peter: Branche nimmt die großen Herausforderung der Biodiversität an
Die Bioenergiebranche sei sich der großen Herausforderung der Biodiversität bewusst und nehme diese an, sagte Peter. Die Potenziale für nachhaltig verfügbare Biomasse seien gegenwärtig noch nicht ausgeschöpft. Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten sei zudem zu beachten, dass die dezentrale Bioenergie hier Pluspunkte gegenüber großvolumigen Importen von Energieträgern biete.
BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm verwies auch auf die Pläne der neuen Bundesregierung, eine Biomassestrategie auszuarbeiten. Insofern passe die von der BEE-Studie aufgegriffene Perspektive gut zu den Plänen der kürzlich vereidigten Regierung.