Ampyr Solar Europe (ASE) ist der Name eines neuen Joint Ventures, das förderfreie Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von mindestens 4 Gigawatt in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland entwickeln will. Die Partner setzen dabei auf das Instrument der Power Purchase Agreements (PPA). Hinter ASE stehen die Unternehmen Hartree Partners, AGP Group und NaGa Solar. Das britische Unternehmen Hartree Partners bringt sein Know-how im Bereich Stromhandel ein, AGP ist auf die Entwicklung von Großprojekten im Bereich der Erneuerbaren spezialisiert und NaGa punktet mit detaillierten Kenntnissen der regionalen Märkte, auf denen ASE tätig wird.
Das Joint Venture biete eine attraktive Möglichkeit für institutionelle Investoren, mehr als eine Mrd. € an Kapital zu investieren und damit zuverlässige, langfristige Einnahmen zu generieren, heißt es seitens der Partner. ASE wird den Angaben zufolge auf Ampyr Energy UK aufbauen, Hartrees bestehender Partnerschaft mit AGP, die 1,5 GW an Onshore-Windkraft, Solar-PV und dazugehörigen Batteriespeichern in Großbritannien entwickelt. Das britische Unternehmen werde seine Solaranlagen mit denen kombinieren, die in den Niederlanden und Deutschland durch NaGa entwickelt werden.
„Im asiatisch-pazifischen Raum hat unser Team eine der größten Plattformen für institutionelle Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien in der Region entwickelt und mehr als 3 GW an erneuerbaren Projekten realisiert“, sagt AGP-Gründungspartner Rajpal Singh Chaudhary. Mit diesen Erfahrungen sei man zuversichtlich, auch das ehrgeizige europäische Projekt zu einem großen Erfolg zu machen.
Blick geht in Richtung Verbindung von Solar mit Batterien und Wasserstoff
Aufgrund reduzierter staatlicher Förderung sei es schwieriger geworden, geeignete Standorte für die Entwicklung von Solarparks zu finden und Stromabnahmeverträge (PPAs) zu schließen, die vorhersehbare Einnahmen in einem Umfang generieren, der sie profitabel macht. „Um weiterhin starke und beständige Renditen aus der Solarbranche zu erzielen, müssen Investoren unserer Meinung nach Kapital früher im Entwicklungsprozess einsetzen und sich neuen Technologien wie Batterien und Wasserstoff zuwenden“, sagt Henny Pelsers, CEO von NaGa. Die Partnerschaft mit AGP und Hartree ermögliche es NaGa, das Tempo bei der Marktentwicklung zu erhöhen und die Anzahl der Standorte zu erweitern. Dies werde den „schnellen Einsatz von Kapital“ ermöglichen, der notwendig sei, um ein großes Portfolio attraktiver Solarinvestitionsmöglichkeiten aufzubauen.
Für den Rohstoffhändler Hartree bedeute das Joint Venture einen weiteren Schritt weg von seinen Ursprüngen im Öl- und Gasgeschäft hin zu erneuerbaren Energien. „Europas Energielandschaft wandelt sich und diese Zusammenarbeit stellt sicher, dass wir zu den Architekten dieser rasanten Entwicklung gehören“, sagt Stephen Hendel, Mitgründer von Hartree. PPAs in Verbindung mit einer innovativen Projektstrukturierung werden nach seiner Einschätzung der Schlüssel sein, um in einer Zeit nach dem Ende von Fördersystemen Erträge mit erneuerbaren Energien zu erwirtschaften.
Anwaltliche Beratung erhält NaGa Solar in Deutschland von der Kanzlei Görg. Sie umfasst nach Angaben der Kanzlei die vollumfängliche rechtliche Begleitung der Entwicklung der deutschen Solarprojekte, die mit gesellschaftsrechtlichen und regulatorischen Fragestellungen einhergeht. Zukünftig soll auch die PPA-Vermarktung des aus deutschen Projekten erzeugten Stroms vertraglich begleitet werden.