Stadtwerke Osnabrück setzen auf Regionalstrommodell


Rund 60.000 Osnabrücker Haushalte werden ohne Mehrkosten mit Regionalstrom versorgt – unabhängig vom jeweils gewählten Tarif. Dahinter steht ein jährlicher Strombedarf von rund 170 GWh, wie die Stadtwerke berichten. Er stammt nachweislich aus Erneuerbare-Energien-Anlagen aus einem 50-Kilometer-Radius rund um Osnabrück. Ein Teil der Strommenge kommt von eigenen Stadtwerke-Anlagen wie den Windrädern in Rieste. Für die restliche Menge haben die Stadtwerke Lieferverträge mit regionalen Anlagenbetreibern geschlossen.


Das Umweltbundesamt stellt zertifizierte Regionalnachweise aus und verwaltet diese in einem eigens hierfür eingerichteten Register. Bundesweit bieten bereits einige weitere Energieversorger wie RheinEnergie und Naturstom ihren Kunden regional erzeugten Grünstrom an, ein durchschlagender Erfolg ist das 2019 an den Start gegangene Regionalnachweissystem bislang allerdings nicht, der bürokratische Aufwand gilt als hoch.


„In puncto Kundenanzahl und Regionalstrommenge sind wir nach unserem Kenntnisstand führend“


Die Osnabrücker hat das nicht abgeschreckt. „In puncto Kundenanzahl und Regionalstrommenge sind wir nach unserem Kenntnisstand führend“, sagt Stadtwerke-Energiechef Marcus Bergmann. „Und mittelfristig wollen wir auch unseren Kunden im Landkreis Osnabrück Regionalstrom anbieten – ebenfalls ohne Aufpreis.“ Bergmann ist zuversichtlich, dank neuer eigener Erzeugungskapazitäten, den „guten Drähten“ zu anderen regionalen Anlagenbetreibern sowie der Direktvermarktungskompetenz im eigenen Hause die für die Ausweitung erforderlichen Mengen bereitstellen zu können. „Wir haben hier noch einiges vor.“


Für Stadtwerke-Chef Christoph Hüls ist die Umstellung auf Regionalstrom ein weiterer zentraler Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie. „Klima- und Umweltschutz hat seit jeher einen bedeutenden Stellenwert in unserem unternehmerischen Handeln. Neu ist, dass die ökologische Nachhaltigkeit ins Zentrum unseres Tun und Handelns rückt.“ Die Elektrifizierung der Busflotte sowie der deutlich intensivierte Ausbau der regionalen Solarstromerzeugung seien zwei weitere Belege dieser Ausrichtung.