Shell nimmt 10-MW-Elektrolyseur in Wesseling in Betrieb


Der Öl- und Erdgaskonzern Shell hat in Wesseling die Produktion von grünem Wasserstoff gestartet. Im Beisein von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ging am Freitag eine Anlage zur Wasserstoff-Elektrolyse in Betrieb. Sie hat eine Leistung von 10 Megawatt und kann nach Firmenangaben pro Jahr bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Shell plant in Wesseling bereits eine Elektrolyse-Anlage mit 100 Megawatt Leistung. Der Bau könnte 2022 beginnen, und die Inbetriebnahme könnte Ende 2024 erfolgen, eine endgültige Investitionsentscheidung ist aber noch nicht gefallen.


Laschet sprach von einem „Startschuss in ein klimaneutrales Industrieland“. Seiner Ansicht nach ist Wasserstoff sehr wichtig, um Industrie-Arbeitsplätze in Deutschland zu halten und zugleich beim Klimaschutz voranzukommen. „Wasserstoff ist ein vielseitiger Energieträger, ein flexibler Energiespeicher und ein wichtiger Grundstoff für chemische Prozesse, sagte der CDU-Politiker. Laschet gab aber zu bedenken, es „wäre eine Illusion zu glauben, dass die Mengen Wasserstoff, die wir in Deutschland brauchen, hier in Deutschland produzierbar wären – so viel werden wir gar nicht schaffen“. Internationale Energiekooperationen zum Beispiel mit arabischen Staaten seien daher von großer Bedeutung. Nach seiner Rede legte der Ministerpräsident den symbolischen Hebel für den Betriebsstart um.


Shell will zum “Netto-Null-Emissionsunternehmen” werden


Shell will zum führenden Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden in Deutschland werden. Shell-Deutschlandchef Fabian Ziegler betonte, dass es seine Firma ernst meine mit der CO2-Reduktion. Shell verursache direkt ein Prozent der deutschen Emissionen und indirekt neun Prozent. Damit ist der CO2-Ausstoß gemeint, wenn etwa Autofahrer bei Shell Benzin tanken und beim Fahren CO2 in die Luft abgegeben wird. „Einfach gesagt heißt das, dass wir 10 Prozent oder mehr zur deutschen Energiewende beitragen wollen“, sagte Ziegler. Man habe einen klaren Plan, wie man seine deutschen CO2-Emissionen entsprechend reduzieren werde und zum „Netto-Null-Emissionsunternehmen“ werde. Shells neue Wasserstoff-Anlage soll ein Baustein sein. Der Konzern will weg vom Erdöl und seine weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe bis 2030 um 55 Prozent senken.