Die EnBW baut zwei weitere förderfreie Photovoltaik-Großprojekte in Brandenburg mit einer Leistung von jeweils 150 MW. Zuvor hatte die der Energieversorger bereits den derzeit größten deutschen Solarpark „Weesow-Willmersdorf“ in Werneuchen in Brandenburg errichtet. Die beiden neuen Projekte liegen nur knapp 40 Kilometer entfernt im Landkreis Märkisch-Oderland auf jeweils rund 125 Hektar in Alttrebbin und in Gottesgabe, berichtet der Karlsruher Konzern.
Ein jährlicher Zubau an Solarenergie von mindestens 10 Gigawatt sei erforderlich, um das für 2030 gesteckte 65-Prozent-Ziel an erneuerbaren Energien in Deutschland zu erreichen, sagt Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik bei EnBW. „Die beiden förderfreien Solarparks in Alttrebbin und Gottesgabe werden einen großen Beitrag zur Energiewende leisten, ohne die Verbraucher über die EEG-Umlage zu belasten.“
Die Vermarktung der zukünftig produzierten Strommengen aus den beiden Solarparks erfolgt durch den EnBW-Handel, ergänzte der Konzern auf Anfrage. Hierfür existierten verschiedene Möglichkeiten wie z.B. Belieferung von Vertriebskunden, der Verkauf am Großhandelsmarkt oder auch der Abschluss eines oder mehrerer Langfristverträge (PPA) mit einem oder mehreren Partnern. Akuell habe man sich noch nicht für eine Vermarktungsform entschieden, hieß es.
Für Netzanbindung errichtet EnBW eigene Umspannwerke
Der Bau der beiden Solarparks läuft parallel. Mehr als 40 Firmen sind an der Errichtung beteiligt. Die Unterkonstruktion liefert Schletter Solar. Die Solarmodule von Longi Solar werden neben der direkten Sonneneinstrahlung auch indirektes Licht auf der Modulrückseite zur Stromproduktion nutzen. Die Zentralwechselrichter kommen von Siemens. EnBW habe auch viele Firmen aus Brandenburg beauftragt für den Wege- und Leitungsbau, die Entsorgung, Vermessung, ökologische Baubegleitung, landwirtschaftliche Arbeiten und weitere Aufgaben, heißt es.
Für die Netzanbindung baut die EnBW eigene Umspannwerke. Zwei 110-Kilovolt-Erdkabel werden bis zum Umspannwerk Metzdorf Nord des regionalen Stromnetzbetreibers e.dis laufen, das an der B167 zwischen Gottesgabe und Metzdorf liegt. Auf der Fläche in Gottesgabe könnten Bodendenkmäler auftauchen, verweist der Konzern auf eine Besonderheit des Projekts. Deshalb arbeite die EnBW eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammen. Zudem begleitet ein Archäologe den Tiefbau. Der Kampfmittelräumdienst habe an beiden Orten tonnenweise Kampfmittel geborgen, heißt es.