Das teilte der Enegieversorger anlässlich der Bekanntgabe seiner Halbjahreszahlen mit. Demnach konnte die Entwicklung von Solar- und Wind-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 263 MW (+74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) abgeschlossen werden. Der Außenumsatz des Segments Neue Energien ging allerdings deutlich zurück.
Die Leistung der erneuerbaren Anlagen, bei der die Unternehmensgruppe die Betriebsführung übernommen hat, stieg um 9 Prozent auf 3.757 MW. Auch beim eigenen Stromerzeugungsportfolio aus erneuerbaren Energien ist der MVV-Gruppe nach eigener Darstellung mit der Übernahme von vier von den Tochtergesellschaften Juwi und Windwärts entwickelten Windparks in Hessen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein „großer Schritt“ nach vorne auf inzwischen über 540 MW gelungen.
Fortschritte habe man auch im Bereich der „grünen“ Wärme gemacht. „Schon heute stam-men rund 30 Prozent unserer Fernwärme für Mannheim und die Region aus klimaneutralen Quellen“, berichtete MVV-Vorstandschef Georg Müller. Diesen Kurs werde man fortsetzen und auf erneuerbare Energien aus der Region bauen.
Das Berichtssegment „Neue Energien“ erreichte einen Außenumsatz in Höhe von 234,7 Mio. € (-19 Prozent) und ein Adjusted Ebit in Höhe von 60,7 Mio. € (+11 Prozent). Dem Berichtssegment Neue Energien sind die Abfallverwertungsanlagen, Biomassekraftwerke sowie die Windkraft-, Biomethan- und Biogasanlagen zugeordnet. Darüber hinaus enthält es die Projektentwicklung erneuerbarer Energien sowie die Betriebsführungsaktivitäten.
Volatilität im Projektgeschäft für Geschäftsentwicklung der „Neuen Energien“ verantwortlich
Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Neue Energien sei vor allem durch „die naturgemäße Volatilität des Projektentwicklungsgeschäfts“ beeinflusst, heißt es im Geschäftsbericht. Das Ergebnis des Umweltgeschäfts war leicht rückläufig, da die Ergebnisentwicklung im Vorjahr unter anderem durch positive Einmaleffekte geprägt worden sei.
Zudem lagen die Ergebnisbeiträge der Windkraftanlagen nach MVV-Angaben aufgrund des geringeren Windaufkommens unter denen des Vorjahres – trotz des Zubaus des Windportfolios im Vergleich zur Vorjahresperiode. „In den für uns relevanten Regionen lag die nutzbare Windenergie im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 insgesamt zirka 11 Prozent höher als das langjährige Mittel“, heißt es im Geschäftsbericht. Das Windaufkommen lag dabei jedoch unter dem Vorjahreswert, der im gleichen Zeitraum das langjährige Mittel um zirka 51 Prozent übertroffen hatte, „die aktuelle Windausbeute bleibt also hinter der des Vorjahres zurück“.
Operatives Ergebnis und Umsätze legen im ersten Geschäftshalbjahr zu
Insgesamt konnte die MVV das operative Ergebnis (Adjusted Ebit) in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2020/2021 um 16 Prozent auf 223 Mio. € steigern. Die Umsatzerlöse stiegen um 4 Prozent auf rund 2.078 Mio. €. Unter dem Strich erhöhte sich der Periodenüberschuss nach Fremdanteilen um 19 Prozent von 95 auf 113 Mio. €.
Auf der Grundlage des bisherigen guten Geschäftsverlaufs und der aktuellen Einschätzung weiterer möglicher Auswirkungen der Corona-Pandemie hebt das Unternehmen seinen Ausblick für das Geschäftsjahr an: Aus operativer Sicht geht MVV im Vorjahresvergleich nun von einem nicht näher quantifizierten „deutlichen Anstieg“ des operativen Ergebnisses aus. Im vergangenen Geschäftsjahr 2020 stand ein Adjusted Ebit von 233 Mio. € zu Buche. Auch der Umsatz soll gegenüber den 3,5 Mrd. € des Vorjahrs „moderat“ steigen, sollte es nicht noch zu Corona-bedingten Rückschlägen mit Auswirkungen auf MVV kommen. Bislang waren die Mannheimer davon ausgegangen, bei Umsatz und Adjusted Ebit mindestens das Vorjahresniveau zu erreichen.