Solvay plant in Rheinberg zweites Biomasseheizkraftwerk


Zum ersten, Woodpower 1 genannten Biomasseheizkraftwerk soll ein weiterer Biomasse-Kraftwerkskessel hinzu kommen. Dadurch soll bis 2025 der Ausstieg aus der Nutzung von Kohle abgeschlossen und Rheinberg das erste Soda-Werk sein, das vorrangig erneuerbare Energien einsetzt.


Hinsichtlich der zweiten Anlage stehe Solvay noch ganz am Anfang der Planungen. Zur anvisierten Leistung werde sich das Unternehmen daher erst im Rahmen des Genehmigungsverfahrens äußern. Auch für Angaben hinsichtlich der Investitionssumme sei es noch zu früh. Klar ist aber, dass das Kraftwerk ebenso wie Woodpower 1 nach der 17. BImSchV genehmigt und damit Altholz der Kategorien A I bis A IV einsetzen wird. Bereits jetzt bestünden Absichtsvereinbarungen mit verschiedenen Aufbereitern und Lieferanten. Aus vertraglichen Gründen könnten diese allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt gemacht werden.


„Mit diesen Investitionen stellen wir sicher, dass Rheinberg nachhaltig und wettbewerbsfähig produziert, unsere Kunden langfristig davon profitieren und unsere Beschäftigten stolz sein können“, sagte Philippe Kehren, Präsident der Geschäftseinheit Solvay Soda Ash & Derivatives. Diese Projekte werden die CO2-Emissionen des Rheinberger Soda-Werks gegenüber 2018 um 65 Prozent reduzieren.


Elektrische Leistung von 15 Megawatt geplant


Unterdessen geht Solvay davon aus, dass das Kraftwerk Woodpower 1 wie geplant Ende Mai in den Regelbetrieb gehen wird. Wie berichtet, wird die Anlage pro Jahr 190.000 Tonnen Altholz der Kategorien A I bis A IV verfeuern. Neben Prozessdampf für die Sodaproduktion soll das Kraftwerk mit einer Leistung von 15 MW elektrisch Strom ins öffentliche Netz einspeisen.


Versorgt wird das Kraftwerk ausschließlich mit Hackschnitzeln aus der unmittelbar angrenzenden Altholzaufbereitung der AVG Baustoffe Goch. Auf einer Fläche von 47.000 Quadratmetern erreicht die Altholzaufbereitungsanlage laut dem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag eine Behandlungskapazität von 300.000 Jahrestonnen. Mitgenehmigt wurde zudem eine Gesamtlagerkapazität von 22.500 Tonnen an nicht-gefährlichen sowie weiteren 2.500 Tonnen an gefährlichen Abfällen.


Die Kesselanlage für Woodpower 1 stammt vom dänischen Anlagenbauer Aalborg Energie Technik (AET). Die Anlage ist AET zufolge für eine eingebrachte Brennstoffwärme von 90 MW und einen Kesselwirkungsgrad von 92 Prozent ausgelegt. Die elektrische Leistung liegt bei 15 MW, die thermische Leistung bei 65 MW.