Das Unternehmen ist als EPC-Dienstleister für die Errichtung des Solarparks verantwortlich. Insgesamt entsteht im Energiepark Lausitz eine Solarleistung von 300 MW, das Vorhaben ist damit eines der größten Solarprojekte in Deutschland. Der gewonnene CO2-freie Strom fließt ins öffentliche Stromnetz, wird an direkte Stromabnehmer geliefert und zu einem Teil in grünen Wasserstoff umgewandelt, der der örtlichen Industrie sowie dem Mobilitätssektor zur Verfügung gestellt wird.
„Klettwitz Nord“ mit 183.000 Modulen und einer Leistung von 90 MW ist der erste Abschnitt des 300-MW-Großprojekts. Der Solarpark entsteht neben einem Windpark. Die räumliche Nähe der Energieanlagen erfordere ein aufwändigeres Anlagenlayout, und auch der Boden sei mit besonderem Augenmerk zu behandeln, da der Park auf einer ehemaligen, nun aufgeschütteten Abraumhalde errichtet wird. „Mit so einem Boden, noch dazu in dieser Größenordnung, muss anders umgegangen werden als mit natürlichem Untergrund“, sagt GP Joule-Projektleiterin Simone Leins. Allerdings verfügt das Unternehmen über einschlägige Erfahrungen mit den Projekten Meuro (ebenfalls in der Gemeinde Schipkau, 70 MW) und Ganzlin (Mecklenburg-Vorpommern, 65 MW), beides Solarparks auf Konversionsflächen in ähnlicher Größenordnung.
Die Inbetriebnahme des Solarparks ist für das Frühjahr 2022 geplant. Schon Anfang des Jahres werden parallel die Arbeiten an „Klettwitz Süd“ beginnen. Gleichzeitig schreiten die Planungen für den dritten Abschnitt „Hochkippe Sallgast“ auf Flurstücken der Gemeinden Schipkau, Lichterfeld-Schacksdorf, Sallgast und Lauchhammer voran.
Erste Unternehmen signalisieren Interesse an Abnahme von Strom und Wasserstoff
Die Projektinitiatoren und -eigentümer des Energiepark Lausitz sind neben GP Joule die Firmen Steinbock EE und Terravent Investments. „Uns ist es enorm wichtig, dass die Menschen vor Ort von dem Projekt überzeugt sind. Deshalb haben wir von der ersten Idee an gemeinsam mit der Gemeinde an der Entwicklung gearbeitet“, erklärt Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP Joule-Gruppe. „Mit ihrem einstimmigen Abstimmungsergebnis im Dezember 2020 hat die Gemeinde gezeigt, dass sie mit uns zusammen den Weg in eine florierende, nachhaltige Zukunft gehen will.“
Auch im wirtschaftlichen Umfeld stoße das Vorhaben auf offene Ohren. „Die ersten Unternehmen haben bereits ihr Interesse an einer Strom- oder Wasserstoffabnahme bekundet“, sagt André Steinau, Leiter der zuständigen Abteilung GP Joule Think Wasserstoff. Auch für den Aufbau einer Mobilitätsinfrastruktur mit Wasserstoff biete sich eine „sehr gute Ausgangslage“. So umfasse das anvisierte Kundenspektrum neben der Industrie auch den Lausitzring, Speditionsunternehmen sowie den ÖPNV, der emissionsfreie Linienbusse einsetzen kann.